Stein am Rhein

Der neue Einwohnerrat von Stein am Rhein

Edith Fritschi | Sonntag, 27. November, 2016 - 17:56

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Stein am Rhein. Bild: Archiv

SP, FDP und Pro Stein büssen je einen Sitz im Steiner Ortsparlament ein, die SVP gewinnt ein Mandat hinzu. Dazu ziehen neu zwei Parteilose in den Einwohnerrat ein. Mit sechs Sitzen behält die SP ihre dominierende Stellung.

Allzu gross sind die Verschiebungen nicht, die sich nach dem gestrigen Wahlsonntag für den Steiner Einwohnerrat ergeben haben. Augenfällig ist jedoch, dass gleich sieben Neue Einzug ins 15-köpfige Ortsparlament halten. Dieses wird nach wie vor von der SP dominiert sein, die für die Majorzwahl zwar einen Kandidaten weniger als bisher ins Rennen geschickt hatte, deren sechs Kandidaten aber alle gewählt worden sind. Allerdings blieb Irene Gruhler Heinzer der angestrebte Wechsel vom Einwohnerrat in den Stadtrat verwehrt.

Stärkste Kraft auf bürgerlicher Seite wird künftig die SVP mit neu drei Sitzen sein. Die FDP beteiligte sich nur noch mit zwei Kandidaten an der Wahl und gab somit freiwillig ein Mandat preis. Pro Stein schaffte es nicht, ihre bisherige Zweiervertretung zu halten; sie fällt auf einen Sitz zurück. Überrundet wurde sie von zwei Parteilosen, deren Einordnung im Links-rechts-Schema abzuwarten bleibt. Das gilt auch für den Vertreter der Freien Liste, die sich das letzte Mandat im Einwohnerrat sicherte.

Das beste Wahlresultat erzielte am Sonntag René Schäffeler (FDP). Er kam auf 726 Stimmen; dies bei einem absoluten Mehr von 379 Stimmen und einer Wahlbeteiligung von 61,1 Prozent. Als überzählig schieden von den insgesamt 19 Kandidaten Kurt Zimmermann (SVP, 469 Stimmen), Jakob Ruppel (Freie Liste, 439), Hansueli Birchmeier (parteilos, 434) und Daniel Berg (Pro Stein, 416) aus.

Kommentar von Edith Fritischi

Die Weichen für einen Neuanfang sind gestellt

Fast alles ist neu in Stein am Rhein. Ein komplett neuer, jetzt rein bürgerlicher Stadtrat, in dem die SP nicht mehr vertreten ist, startet im Januar unter der Führung eines neuen Stadtpräsidenten in eine neue Amtsperiode. Ihm gegenüber sitzt ein praktisch zur Hälfte erneuerter Einwohnerrat.

Das ist eine grosse Chance für einen Neuanfang – und eine Verpflichtung, dass die Steiner Politik künftig weniger von persönlichen Querelen und ungelösten Konflikten bestimmt wird. Vor allem ist zu hoffen, dass man von der neuen Stadtratsequipe und ihren politischen Taten Erfreulicheres zu hören bekommt als von ihren Vorgängern in den letzen vier Jahren. Denn da sprach das Gremium nur allzu oft nicht mit einer Stimme. Die Folgen sind bekannt: Zwei Stadträte warfen frühzeitig den Bettel hin, einer fiel der Präsidentenwahl zum Opfer, und einer nahm die Wahl nicht an. Tief sassen offenbar die Blessuren der jüngeren Vergangenheit.

Nun ist der Zeitpunkt gekommen, um eine neue Seite in der Steiner Politik aufzuschlagen. Man wünscht sich, dass strittige Themen wie die Zukunft der Schule, die Alterspolitik und die Parkplatzfrage rund ums Städtchen künftig konstruktiv behandelt werden. Einfach wird das nicht, denn mit dem Einwechseln vieler neuer Gesichter geht natürlich auch ein Verlust an politischer Erfahrung einher. Man darf gespannt sein, wie sich die politischen Verhältnisse in Stein am Rhein entwickeln und welche Allianzen künftig spielen werden. Die Stimmbürger haben den Rahmen dafür gestern abgesteckt: Im Stadtrat haben sie der SP die Rote Karte gezeigt. Im Einwohnerrat bleibt die Partei aber auch mit einem Sitz weniger klar die stärkste Kraft.

In Stein am Rhein wurde gestern der Einwohnerrat neu gewählt. Sieben neue Vertreterinnen und Vertreter ziehen ins Parlament ein.