Thayngen

EDU zieht neu ins Thaynger Parlament ein

Jean-Claude Goldschmid | Sonntag, 27. November, 2016 - 18:27

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Thayngen. Bild: Archiv

Verliererin des Wahlsonntags in Thayngen ist die SP, die einen Sitz im Einwohnerrat an die EDU abtreten muss. Die SVP bleibt klar die stärkste politische Kraft in der Gemeinde.

Mit sechs Sitzen verteidigt die SVP ihre dominierende Stellung im Thaynger Einwohnerrat. Allerdings schafft Jörg Winzeler die Wiederwahl nicht. An seiner Stelle wird Martin Müller neu in den Rat gewählt, zusammen mit Karin Germann, Heinrich Bührer, Urs Winzeler, Kurt Stihl und Walter Bührer. Mit 952 Stimmen erzielt Karin Germann von allen 43 angetretenen Kandidaten das beste persönliche Ergebnis in der Proporzwahl.

Die SP verliert einen ihrer vier Sitze, und zwar denjenigen von Andres Bührer. Wiedergewählt werden lediglich der parteilose, von den Sozialdemokraten unterstützte Renato Sala sowie Paul Zuber und Marco Passafaro. Die FDP behauptet ihre bisherigen drei Sitze. Gewählt sind Kurt Bührer, der als Parteiloser auf der freisinnigen Liste kandidiert hat, Daniel Wanner sowie – als Ersatz für den zurückgetretenen Werner Hakios – neu Nicole Stump. Auch für ÖBS und GLP bleibt es beim bisherigen Besitzstand. Die Einwohnerrätinnen Maria Härvelid (GLP) und Doris Brügel (ÖBS) behalten somit ihre Mandate. Erstmals in den Thaynger Einwohnerrat zieht die EDU ein, und zwar mit Manuela Heller-Cereghetti.

Der Thaynger Einwohnerrat setzt sich also künftig aus 6 Vertretern der SVP, 3 der FDP, 3 der SP, 2 von ÖBS und GLP und 1 Vertreterin der EDU zusammen. Dem steht ein neu gewählter Gemeinderat gegenüber, in dem die SVP 2 Sitze, die FDP und die SP je 1 Sitz halten, und in dem 1 Parteiloser Einsitz nimmt. Die Wahlbeteiligung in Thayngen betrug gestern 57,8 Prozent.

«De facto ein SVP-Sitz mehr»

Für Ueli Kleck, Präsident der SVP Thayngen, hat seine Partei ihr gesetztes Ziel erreicht. «Wir sind mehr als zufrieden, zumal uns die FDP den Sitz wieder streitig machen wollte, den wir ihr vor vier Jahren abgenommen hatten», sagte er. Er freue sich aber auch über den Sitzgewinn der EDU – und rechne eigentlich fest damit, dass sich Manuela Heller-Cereghetti der SVP-Fraktion anschliessen werde. Der abgewählte Jörg Winzeler bedauerte seine Nichtwahl, führte sie aber im Wesentlichen auf seine Barzheimer Herkunft zurück, mit der er gegen die vielen guten Thaynger Kandidaten gescheitert sei.

Paul Zuber, der Präsident der SP Reiat, sprach davon, dass der ganze Abstimmungssonntag gegen seine Partei gelaufen sei. Man habe seitens der Sozialdemokratie das Erwartete erreicht – aber nicht mehr. Letztlich sei es aber eine knappe Entscheidung gewesen, und der SP hätten vor allem die Mittewähler gefehlt. Darüber hinaus sei für ihn klar, dass der neue EDU-Sitz de facto ein SVP-Sitz mehr sei.

Für die bisherige Einwohnerratspräsidentin Maria Härvelid (GLP) bedeutet der Wahlausgang «parteipolitisch einen klaren Rechtsrutsch». Die neu gewählte EDU-Rätin Manuela Heller-Cereghetti hingegen wies auf die Unterschiede hin, die es zwischen EDU und SVP durchaus gebe, namentlich, was die christliche Grundhaltung betreffe. Wie sie sich fraktionsmässig festlege, wisse sie noch nicht.

In Thayngen wurde der neue Einwohnerrat gewählt. Hier die Resultate.