Stadt: «Noch keine einzige Meldung zu Zerrungen»

Die unbeliebten Ticketautomaten bleiben in den Bussen der VBSH. Es gibt aber Alternativen dazu.
In einer Kleinen Anfrage erkundigte sich Grossstadtrat Stephan Schlatter (FDP), ob das Format der Schaffhauser Busbillette geändert werden könne. Bei den Ticketautomaten kritisiert er, dass es kaum möglich sei, das Rückgeld aus dem Münzfach zu entnehmen, ohne Zerrungen oder Schürfungen zu erleiden. Er wollte wissen, wie lange die Automaten noch im Dienst sind. Der Stadtrat hat nun Stellung dazu genommen.
Billettgrösse wegen Textmenge
In der Schweiz gebe es über 2000 Automaten der Marke Atron, also solche, wie sie in Schaffhausen genutzt werden. Die Einführung in Schaffhausen erfolgte 2012, seither ist der Ticketkauf beim Fahrpersonal nicht mehr möglich. «Die Auswirkungen auf den Fahrplan durch den Fahrerverkauf wären zu gross», schreibt der Stadtrat.
Der Grund für die standardisierte Billettgrösse sei, dass verschiedene Texte auf den Fahrkarten Platz haben müssten. Da Flextax ein Teil des Verkehrsverbunds Ostwind ist, müssen die entsprechenden 13 Zonen abgestemmelt werden können. Für 2018/2019 ist eine Tarifierung mit dem Zukünftigen Preissystem Schweiz (ZPS) vorgesehen. «Dann wird auch der Via-Weg aufgedruckt, was schweizweit nicht zu kürzeren Fahrausweisen führen wird.» Somit wird klar: Das Format der Busbillette kann nicht verkleinert werden.
Zu Benutzerfreundlichkeit der Automaten schreibt der Stadtrat: «Alle Automaten sind mit einer Sicherung versehen, damit das ausgedruckte Billett und das Rückgeld nicht auf den Boden fallen.» Werde die Feder der Klappe zu weich eingestellt, bestehe die Gefahr, dass diese während der Fahrt scheppere. Aber: «Es gibt bei monatlich 45 000 an den Automaten verkauften Billetten nur vereinzelt Rückmeldungen über Schwierigkeiten bei der Entnahme.» Ausserdem sei in Bezug auf dieses Problem noch keine einzige Meldung wegen Zerrungen oder Schürfungen bei den Verkehrsbetrieben eingegangen.
Entweder Münz oder Kreditkarte
Die begrenzten Rückgeldmöglichkeiten werden im Schreiben wie folgt erklärt: Es gebe keine Notenrückgabefunktion, weswegen das Rückgeld in Münzen ausbezahlt werden müsse. Damit der beschränkte Münzvorrat nicht zu schnell aufgebraucht werde, gebe es eine Beschränkung des Rückgeldes auf maximal 18 Franken. Bei den recht schmalen Automaten in den Bussen hätte man sich entweder für einen Notenleser oder ein Kreditkartenterminal entscheiden müssen, beides sei aus Platzgründen nicht möglich gewesen.
«Die jetzigen Automaten werden noch mindestens fünf Jahre in Betrieb sein», schreibt der Stadtrat. Es sei ungewiss, ob und in welchem Umfang die heutigen Automaten ersetzt würden. Für diejenigen, die sich nicht mit den Automaten anfreunden können, gibt es jedoch den bedienten Verkauf in der Ticketeria und in allen Schaffhauser und Neuhauser Poststellen. Des Weiteren gebe es das «Flexi Ticket App», mit welchem Tickets von überall aus und münzfrei gekauft werden könnten.