EKS rappelt sich auf: Dank Entspannung auf dem Strommarkt machen Elektrizitätswerke Plus – Kanton darf sich über satte Dividende freuen

Fabian Babic | 
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Das Jahresergebnis der EKS ist wieder angestiegen. Bild: Melanie Duchene

Schwarze Zahlen für EKS: Der Stromversorger macht 2023 ein Plus von 5,1 Millionen Franken. Freuen darüber darf sich der Kanton Schaffhausen, dem eine grosse Mehrheit der Aktien gehören. 2,5 Millionen Franken fliessen in die Staatskasse.

Die Lage auf dem Strommarkt, sie hat sich gebessert. Das zeigt sich auch im Geschäftsbericht 2023, den die Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen (EKS) AG gestern präsentiert hat. Doch die Zukunftsaussichten sind weiterhin unklar, das Umfeld unbeständig.

Die Kernzahlen sehen aber besser aus als im Vorjahr: Der Schaffhauser Stromversorger weist 2023 ein Konzernjahresergebnis von 5,1 Millionen Franken aus. Im Vorjahr betrug das Plus lediglich 2,9 Millionen Franken. Grund für das schwache Vorjahresergebnis waren eine schwierige Börsensituation und Eurokursverluste. 

Dividende steigt wieder an

Vom verbesserten Ergebnis profitieren die Aktionäre. Einen Anteil von 85 Prozent hält der Kanton Schaffhausen, 15 Prozent gehören der EKT Holding AG. EKS schüttet eine Dividende von rund 3 Millionen Franken aus. Davon fliessen 2,5 Millionen in die Staatskasse. Im Vorjahr waren es noch knapp 1,4 Millionen Franken.

Der Kanton durfte sich allerdings in der Vergangenheit schon über ergiebigere Dividenden freuen: So betrug sie 2022 noch 6,3 Millionen Franken, im Jahr davor 5,5 Millionen.

«Turbulente Zeiten»

«Operativ sind wir gut unterwegs», sagte VR-Präsident Robert Sala an der Generalversammlung. Ganz sorglos verging das Jahr dennoch nicht: «Wir leben in turbulenten Zeiten.» Konflikte und Unsicherheiten prägten den Markt. «Wenn Unsicherheit aufkommt, reagieren die Energiepreise blitzschnell.» Daher gebe es derzeit nur eine Tendenz: «Das sind kontinuierlich hohe Strompreise und weiterhin steigende Netzkosten.»

Im Jahr 2023 haben drei Themen die EKS vornehmlich beschäftigt: erneuerbare Energien, das Stromnetz und Cyber-Sicherheit. In puncto erneuerbare Energien sei man nach wie vor daran, den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen. So waren am Ende des Geschäftsjahrs im EKS-Versorgungsgebiet knapp 3400 Solaranlagen installiert. Im Vorjahr waren es noch 2700.

Die Investments ins Stromnetz seien anspruchsvoller und teurer geworden, Sala sprach von einer «sehr dynamischen Aufgabe». Grund dafür ist, dass die Stromproduktion dezentraler produziert werden soll. An immer mehr Standorten müsse Strom generiert werden.

Auch Cyber-Angriffe stellen die EKS vor Herausforderungen. «Für uns ist nicht die Frage, ob wir überhaupt angegriffen werden», sagte Sala. Es sei schon zu Angriffen im Netz gekommen. Wichtig sei, als Unternehmen dafür gerüstet zu sein.

Chroobach auf dem Radar

Indes warf EKS-CEO Thomas Fischer einen Blick in die Gegenwart. Viele Projekte beschäftigen das Unternehmen dieses Jahr: darunter die Fertigstellung des Unterwerks in Beringen oder auch die Konsequenzen des vom Stimmvolk genehmigten Stromgesetzes. Die EKS hat auch das umstrittene Projekt Windkraftpark Chroobach auf dem Radar: Dieses soll «entscheidungsreif gebracht werden», so Fischer. Die Hoffnungen ins Vorhaben sind gross. Von der Anlage erwartet sich die EKS einen Ertrag von 27 bis 30 Millionen Kilowattstunden.

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