Zehn Coronainfektionen im Kanton Schaffhausen
Auf das Kantonsspital Schaffhausen kommen schwierige Zeiten zu. Am Donnerstag um 15 Uhr gab das Spital über die aktuelle Lage Auskunft. Hier können Sie die Pressekonferenz nachlesen.
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Die Pressekonferenz ist beendet und auch wir verabschieden uns an dieser Stelle von Ihnen.
Klaus Lang betont, dass viele Mitarbeitenden aus der Grenzregion einen hohen Einsatz zeigen würden. «Einige Mitarbeiter kamen am Montag mit dem gepackten Koffer zur Arbeit, da sie nicht wussten, ob sie am Abend wieder zurück nach Deutschland zurückkehren können.»
Das Kantonsspital Schaffhausen habe über 200 Grenzgänger, die zum Teil eineinhalb Stunden im Stau stünden vor der Grenze. Man sei hier aber daran eine Lösung mit dem Zoll zu finden.
Das Spital werde auch freiwillige Personen einsetzen, die sich für eine Unterstützungsleistung melden. Diese würden je nach Kompetenz eingesetzt werden.
Man werde nicht alle Arbeitszeitgesetze einhalten können, erklärt Markus Eberhard. Mit der Reduzierung des normalen Betriebs im Spital könne man Kapazität freischaufeln, diese werde jedoch nicht ausreichen. Wenn der Virus sich so stark in Schaffhausen ausbreite, wie zum Beispiel im Tessin, werde das Personal weit über seine Grenzen kommen.
Gestern Mittwoch seien 28 Personen durch die Corona-Triage beim Kantonsspital geprüft worden. In den Tagen davor waren es ähnlich viele Personen.
Wie viele Test man genau hat, könne man nicht sagen, erklärt Adrienne Imhof auf Nachfrage. Es kämen immer wieder Schübe der dafür benötigten Wattestäbchen an. Die Tests seien aber knapp.
Von den zehn Personen sei nur noch eine im Kantonsspital hospitalisiert. Der Person gehe es jedoch gut, erklärt Markus Schneemann. Sie sei aus einem anderen Grund noch hospitalisiert.
Auch auf die Zahlen kommt Walter Vogelsanger zu sprechen. Neu seien es 10 Fälle, die im Kantonsspital Schaffhausen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.
Nun kommt auch Regierungsrat Walter Vogelsanger zu Wort. Er bedankt sich beim Pflegepersonal und der Ärzteschaft für den ausserordentlichen Einsatz. Er sei sehr froh, dass der Kanton Schaffhausen ein eigenes Spital habe.
Man werde diese Krise auch beim Spital nur als Team schaffen. Alle müssten mithelfen, so Schneemann. Er ruft die Bevölkerung nochmals auf, den Aufforderungen des BAG Folge zu leisten, um die Spitäler zu entlasten.
Markus Schneemann, Chefarzt der Inneren Medizin, spricht nochmals über die Tests. Kinder und auch schwangere Frauen hätten ein sehr geringes Risiko zu erkranken und bräuchten keine Test. Man versuche mit den Tests tagtäglich so viel wie möglich zu erreichen. Masken habe man noch genug auf Vorrat. Es müsse jedoch darauf geachtet werden, wie diese eingesetzt werden.
Klaus Lang weisst nochmals auf das Besuchsverbot hin. Dieses gelte zwar nicht für den Besuch von sterbenden Menschen, jedoch werde ein Besuch von mit Corona infizierten Personen, welche beatmet werden, nicht möglich sein. Dafür habe es zu wenig Platz und man würde zu stark die Wege des Personals kreuzen.
Wie in allen anderen Spitälern versuche man zurzeit die Anzahl der Beatmungsplätze zu erhöhen.
Nun spricht Doktor Klaus Lang, Chefarzt Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, zur Kapazität auf der Intensivstation. Auch hier versuche man das Personal zu verstärken. Da dieses in der Intensivpflege eh schon knapp sei, versuche man auch Personal aus der Anästhesie einzusetzen. Das Personal werde in den nächsten Wochen an die Grenzen kommen und wahrscheinlich manchmal auch darüber hinaus.
Man sei nicht nur für Corona-Patienten da, man sei für alle da, auch wenn man im Notfallbetrieb arbeite. Das sei eine grosse Herausforderung für alle, so Imhof weiter.
Nicht jede Person die huste und 38 Graf Fieber hätte, könne auch getestet werden. Man müsse die Test aufsparen für diejenigen Personen, die hospitalisiert werden müssten. Frau Imhof unterstrich nochmals, dass Patienten, die nicht zu einer Risikogruppe gehören, nicht zur Notfallstation kommen sollen.
Nun spricht Adrienne Imhof, Chefärztin der Chirugie. Man habe den chirurgischen Betrieb so gut es geht eingestellt, um Platz für Corona-Patienten zu schaffen. Eine grosse Herausforderung sei laut ihr gewesen, die Patientenströme zu teilen. Alle, die nicht wegen des Coronavirus zur Notfallstation kommen, würden klar von den möglicherweise mit dem Virus infizierten Personen getrennt werden. Dabei erhalte man viel Hilfe vom Zivilschutz, dessen Mitglieder die Vorabklärungen der vor Ort ankommenden Patienten übernehme.
Eine erste Isolationsstation sei bereits offen, eine zweite sei in der Vorbereitung. Andere Stationen würden geschlossen werden, um Personal frei zu spielen.
Der medizinische Direktor des Kantonsspitals, Markus Eberhard, informiert, dass man jetzt im Notbetrieb arbeite. Mann müsste sich neu aufstellen, um die zu erwartende Welle von Patienten auffangen zu können. Man habe den ambulanten Betrieb auf das absolute Minimum reduziert. Planbare Operationen, die nicht absolut notwendig sind, fänden keine mehr statt.
Man habe schon seit Februar Massnahmen getroffen. Der Fokus liege nun klar auf dem Coronavirus. Der normalen Betrieb werde in eingeschränktem Masse weitergeführt. Man sei sehr gut unterwegs.
Regierungsrat Walter Vogelsanger ist genauso hier wie verschiedene Vertreter der Spitäler Schaffhausen. Arend Wilpshaar von der Spitaldirektion eröffnet die Medienkonferenz.
Jeden Moment beginnt die Pressekonferenz in der Aula des BBZ. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen.