Nach Gas-Alarm in Singen: Nun räumt die Polizei mit Gerüchten auf
Gross war das Chaos in der grenznahen Stadt Singen, als am Donnerstag vor Pfingsten gleich zweimal Gas-Alarm ausgelöst wurde. Jetzt sagt die Polizei, welche Stoffe sie gefunden hat – und äussert sich zu den Gerüchten, die herumschwirren.
Gleich mit mehreren Vorfällen hatte die Polizei in Singen zu kämpfen an jenem 16. Mai: Zwei vermummte Täter versprühten Reizstoff in einer Kanzlei und flüchteten. Beide Männer wurden noch gleichentags verhaftet und später wieder auf freien Fuss gesetzt. Zudem wurde in einer Tiefgarage Gasgeruch festgestellt – grosse Teile der Innenstadt musste gesperrt werden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gibt, ist nach wie vor unklar.
Noch sind die Ermittlungen im vollen Gange. Es gibt unterdessen aber neue Hinweise, wie der «Südkurier» berichtet: So seien in der Kanzlei und in der Tiefgarage laut Polizei «ähnliche Stoffgruppen» nachgewiesen worden. Bis heute sei allerdings nicht bekannt, ob der Stoff exakt derselbe ist.
Die Analytische Task Force (ATF), die via Hubschrauber aus Mannheim eingeflogen wurde, konnte allerdings den Stoff in der Tiefgarage nachweisen. Es handelt sich demnach um das Lösungsmittel Butyldiglykol. Laut Polizei kommt die Substanz auch in Pfeffer- und Abwehrsprays zum Einsatz; mit Butyldiglykol (C8H18O3) könne man den Wirkstoff in Pfeffersprays verdünnen.
Derweil verbreiteten sich in Singen diverse Gerüchte. Zunächst wurde ein möglicher Terroranschlag befürchtet. Inzwischen werden allerdings Stimmen laut, die den ganzen Einsatz als übrezogen und unnötig bezeichneten. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums äusserte sich dazu, dass es sich um keinen Ernsteinsatz gehandelt habe: «Es war definitiv keine Übung.»
Nach Gasalarm in Singen: Neue Details kommen ans Licht
