Ferien mit Kleinkind – oder warum ich mich wieder auf das Arbeiten gefreut habe

Mia Raasch | 
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Kennst du die Videos auf Instagram, in denen Eltern sagen, dass Ferien mit Kindern eigentlich einfach «ein Kinderhüten an einem anderen Ort» sind? Ich weiss manchmal nicht, ob ich dabei lachen oder weinen soll, wenn ich die sehe – wohl beides.

Wenn Arbeitskolleg*innen fragen, ob ich schöne Ferien hatte, hadere ich immer ein bisschen mit mir: Soll ich nun schonungslos ehrlich sein und sagen, dass ich lieber zu Hause bin im Alltag, oder einfach lächeln und sagen «Ja doch, es war ganz schön».

«Ich scherze manchmal, dass ich mich bei der Arbeit erholen kann.»

Na gut, ganz so schlimm ist es nicht. Aber mal ehrlich: Verdienen Ferien mit Kleinkindern überhaupt den Ausdruck «Ferien»? Wenn man es sich richtig überlegt, nimmt man ja Urlaub, um sich vom Arbeiten zu erholen. Es geht sicherlich nicht nur mir so: An Erholung ist nicht zu denken im Urlaub, seit Klein-Hannes auf der Welt ist. Ich scherze manchmal, dass ich mich bei der Arbeit erholen kann.

Denn, was passiert in den Ferien? Das Kind geht nicht in die Kita, die Fremdbetreuung fällt somit weg und man muss das Kind den ganzen Tag beschäftigen und Aktivitäten planen. Unendlich viel Spielzeug kann man ja nicht mitnehmen, der Platz im Koffer ist beschränkt (und wahrscheinlich packt man den falschen Lastwagen ein).

Bevor ich Mutter wurde, war ich so blauäugig und war überzeugt, weiterhin ferne Länder bereisen zu können – einfach mit Kompromissen. Man wird ja schnell von der Welt der Travel-Influencer im World Wide Web geblendet, die mit drei Kindern und ohne jegliche Probleme schnell nach Kenia fliegen, um auf Safari zu gehen, und danach noch einen Abstecher auf Sansibar machen.

«Die glänzenden Kinderaugen bei der ersten Achterbahn werde ich so schnell nicht vergessen.»

Ferien sind somit bei uns zu Hause oft ein Diskussionsthema. Nehmen müssen wir sie, hier bleiben ist langweilig, weggehen ist mit Stress verbunden. Für mich kommen All-Inclusive-Familienhotels nicht infrage, aber kleine Boutique Hotels mitten in der Altstadt von Lissabon sind auch nicht sonderlich förderlich für den Schlaf von Klein-Hannes.

Wie haben wir nun unseren Urlaub verbracht? Natürlich war die Zeit nicht nur stressig. Da wir im Ferienhaus meiner Eltern waren, konnten auch die Grosseltern mit dem Kleinen spielen. Ausserdem haben wir einige Ausflüge gemacht, zum Beispiel zum Dino-Park, der wider Erwarten richtig gut war, und Klein-Hannes wird noch lange davon erzählen. Die glänzenden Kinderaugen bei der ersten Achterbahn werde ich so schnell nicht vergessen. Mit Kind gehen wir auch wieder an Orte, die wir selbst schon seit unserer Kindheit nicht mehr besucht haben: in den Aquapark zum Beispiel. Der Spassfaktor ist dort für uns alle garantiert. Und die Entspannung hole ich dann nach, wenn ich wieder allein ein paar Tage verreisen kann.

Hier schreibt Mia:

 

34 | Mama von einem 2.5-jährigen Sohn | durch und durch Sommerkind | Weisse-Sneaker-Loverin | Fotografin

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