«Wenn ich eine Startnummer trage, gehe ich an meine Grenzen»
«shn.ch» an der Tortour: Marco Kern ist im Anzeigenmarketing für das Medienhaus Meier tätig – und der ambitionierteste Sportler im Team.
Zur Person
Alter: 30
Wohnort: Schaffhausen
Sportvereine: LC Schaffhausen und LG farbtex Nordschwarzwald (D)
Lieblingsgetränk im Ziel: Alkoholfreies Bier
Fussball-WM-Tipp: Schweiz
Von den vier Mitgliedern im Tortour-Team «shn.ch» weist Marco Kern das beeindruckendste Palmarès auf: Dreimal hintereinander wurde er ab 2012 Schweizer Meister im Hindernislauf, also 3000 Meter Steeple mit Hürden und Wassergraben. 2013 erreichte er an der Universiade im russischen Kazan in dieser Disziplin den 6. Rang. Weiterhin hält er unter anderem den Schaffhauser Kantonalrekord über 1000 Meter (mit 2:23.08 Minuten).
Kern ist Betriebsökonom und im Medienhaus Meier im Anzeigenmarketing tätig. Dies aber nur in einem 50-Prozent-Pensum, um viel Zeit für das Training zur Verfügung zu haben. Grundsätzlich absolviert er zwei Einheiten pro Tag, bestehend aus Lauf-, Athletik- und Alternativtraining.
Seit vielen Jahren wird Kern von seinen beiden Vereinen und von mehreren Sponsoren unterstützt. Daneben hat er einen Supporter-Club mit Privatpersonen, die seine sportlichen Ambitionen mittragen. Sowohl die Sponsoren als auch den Supporter-Club betreut er selbst, was einen gewissen organisatorischen Aufwand mit sich bringt.
Bis vor vier Jahren war Kern primär auf Mittelstrecken (1500 bis 5000 Meter) unterwegs. Die grössten Erfolge verzeichnete er dabei im Hindernislauf. Aufgrund von Verletzungen am Becken konnte er sein Ziel, sich hier für internationale Wettkämpfe zu qualifizieren, aber nicht weiterverfolgen. Stattdessen wechselte er auf die längeren Distanzen von fünf Kilometern bis zum Marathon. Im letzten September absolvierte er in Berlin seinen ersten Marathon (in 2:24:11 Stunden). Beim zweiten Marathon, den er im April in Düsseldorf lief, konnte er seine Zeit auf 2:23:20 Stunden senken.
Fortschritte auf dem Rennvelo
An der Tortour hat Kern bislang noch nie teilgenommen – auch weil er bis vor Kurzem kaum Rennvelo gefahren ist. So hat er erst im Frühling letzten Jahres wieder angefangen, ab und zu auf dem Rennvelo zu trainieren. Daher hat er nun in diesem Jahr schon so viele Velokilometer abgespult wie noch nie zuvor. Dabei freut er sich über die Fortschritte, die er in dieser Zeit erreichen konnte. Vom Training im Sattel erhofft sich Kern eine Verbesserung der Grundausdauer, die er dann auch an der Cross-EM nutzen kann, die im Dezember in den Niederlanden stattfindet.
Kern erwartet, dass die Tortour auch für ihn hart wird – obwohl er die Intensität selbst mitbestimmen kann. Er sagt: «Sobald ich eine Startnummer trage, gehe ich an meine Leistungsgrenzen.» Er ist überzeugt, dass ihm sein Durchhaltewillen und die Leidensfähigkeit, die es auch auf der Marathonstrecke braucht, beim Velorennen entgegenkommen werden. Und er freut sich auf das Teamerlebnis zusammen mit den anderen Fahrern und den Begleitern. «Wir werden uns gegenseitig unterstützen – das kommt gut!»