Comeback-Könige des Schweizer Fussballs

Daniel Zinser | 
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Seit diesem Fototermin geht es aufwärts. Der FC Schaffhausen ist zurzeit das beste Rückrundenteam der Challenge League. Bild: FC Schaffhausen

Als der FC Schaffhausen zum Ende der Rückrunde am Tabellenende lag, glaubte wohl niemand an eine solch furiose Rückrunde. Morgen gegen den FC Wil kann sich der FC Schaffhausen aber tatsächlich noch zum «Rückrundensieger» küren.

Der FC Lugano wird zurzeit auf den Sportseiten der Schweizer Medien gefeiert. Zu Recht. Der einzige Superligist aus dem Tessin hat eine ganz starke Rückrunde hinter sich. Im Dezember lag man zum Schluss der Hinrunde mit nur gerade 18 Punkten auf dem achten Platz. Gerade mal zwei Punkte weg vom Abstiegsplatz. Nach der Winterpause drehten die Luganesi aber stark auf. Mit elf Siegen und nur vier Niederlagen in 17 Spielen kletterten die Tessiner in der Tabelle stetig nach oben. Ein Spiel vor Saisonende ist der Verein einen Punkt hinter Basel der zweiterfolgreichste Verein in der Rückrunde.

Nur der FC Schaffhausen ist noch besser 

Eine wahrlich beeindruckende Leistung die die Luganesi in den letzten Wochen zeigten. Doch mit einem anderen Verein aus der Schweiz kann auch der FC Lugano nicht mithalten. Es ist der FC Schaffhausen. Dieser war zu Beginn der Rückrunde mit zwei Punkten Rückstand sogar Tabellenletzter. Das Team von Murat Yakin zeigte dann aber wie der FC Lugano eine bärenstarke Rückrunde. In 17 Spielen gab es sogar 12 Siege und nur drei Niederlagen und damit nochmals zwei Punkte mehr als bei den Tessiner.  Eine Runde vor Schluss liegt der FC Schaffhausen in der inoffiziellen Rückrundentabelle einen Punkt vor Neuchâtel Xamax an der Tabellenspitze. Um den Titel als «Rückrundensieger»  ohne gegnerische Schützenhilfe feiern zu können, braucht es also gegen den FC Wil morgen Samstag einen Sieg. Bereits jetzt ist klar: In der Rückrunde sammelten die Munotstädter mehr Punkte als der Aufsteiger und Saisondominator FC Zürich.

Nur der FC Aarau kann mithalten

Diese Leistung des FC Schaffhausen ist umso bemerkenswerter, wenn man sie mit den Rückrundenleistungen der anderen Vereine vergleicht, die in den letzten Jahren zur Saisonhälfte am Tabellenende standen. Dem Absteiger FC Aarau gelang im Vorjahr zwar der gleiche Sprung von Platz 10 auf Platz 1, in den Jahren zuvor sucht man solche sprunghafte Leistungssteigerungen aber vergeblich. Der FC Biel war in der Saison 2014/2015 sowohl nach 18 wie auch nach 36 Spieltagen Tabellenletzter, obwohl die Westschweizer immerhin die siebtbeste Rückrunde spielten. Dank dem Zwangsabstieg von Servette Genf konnten die Bieler aber eine weitere Saison in der Challenge League verbleiben. Der FC Wohlen rettete sich ein Jahr davor mit der sechstbesten Rückrunde noch vor dem Abstieg. In der Saison 2012/2013 war Locarno als Tabellenletzter zur Winterpause in der Rückrunde nur Zweitletzter. Doch auch das reichte nicht. Die Tessiner mussten den Gang in die 1. Liga antreten.

Eine Liga höher, in der Super League, ist der Fall «Schaffhausen» zum letzten Mal vor drei Jahren aufgetaucht. Der FC Luzern spielte nach einer schwachen Hinrunde mit 13 Punkten aus 18 Spielen wie verwandelt und sammelte in der Rückrunde hinter dem Serienmeister Basel am meisten Punkte.

Das Spiel von morgen Samstag wird nun zeigen, ob es der FC Schaffhausen am Ende der Rückrunde den Platz an der Sonne behalten darf. Bei den Leistungen der letzten Wochen kann man jedoch sicher auf eine etwas bessere Hinrunde im nächsten Jahr hoffen. 

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