Neuhauser Verpackungshersteller SIG sieht erste Anzeichen von Wachstum

Kay Fehr | 
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Einblicke in die SIG 170- ahr Jubilaeum Ausstellung, am Montag, 19. Juni 2023. (Melanie Duchene / Schaffhauser Nachrichten)
Die SIG konnte vor allem in Europa und in Asien zulegen, hingegen war in Amerika, Afrika und dem Nahen Osten ein Umsatzrückgang zu verzeichnen. Bild Melanie Duchene

In den ersten drei Monaten von 2024 war SIG mit einigen Herausforderungen konfrontiert: Lieferverzögerungen und ungünstige Währungseffekte machten dem Neuhauser Verpackungshersteller das Leben schwer. Dennoch schaffte es das Unternehmen, stabile Zahlen zu präsentieren. CEO Samuel Sigrist ist überzeugt: «Wir erwarten, dass sich das Volumenwachstum im Laufe des Jahres beschleunigen wird.»

Das erste Quartal 2024 bezeichnet der Verpackungshersteller SIG als stabil. Das schreibt das Neuhauser Unternehmen in einer Medienmitteilung. Der Umsatz in den ersten drei Monaten beträgt mit 705 Millionen Franken fast so viel wie im starken Vorjahresquartal (damals 712 Millionen Franken). Währungsbereinigt sind die Umsatzzahlen gar identisch.

Mit einer bereinigten Ebitda-Marge von 21,5 Prozent ist SIG noch immer solide aufgestellt – ab 10 Prozent gilt ein Industrie-Unternehmen gemeinhin als gesund und profitabel – noch ein Jahr zuvor konnte man hier allerdings einen Wert von 24 Prozent erreichen. Ungünstige Währungseffekte hätten dazu beigetragen, so das Unternehmen. Das bereinigte Nettoergebnis beträgt rund 39 Millionen Franken (Vorjahr: 63,2 Millionen), der Nettoverschuldungsgrad der letzten zwölf Monate liegt beim Faktor 2,9 – der Anstieg im Vergleich zu Ende 2023 (2,7x) sei der üblichen Saisonalität des Geschäfts geschuldet. SIG erwartet, den Nettoverschuldungsgrad bis Ende Jahr auf Faktor 2,5 zu senken.

Bessere Stimmung erwartet

CEO Samuel Sigrist erklärt in der Mitteilung, dass die Vergleichsbasis für den Umsatz im Bag-in-Box- sowie dem Standbeutel-Geschäft hoch war – dieser Effekt sei allerdings durch die «robuste Volumenentwicklung» bei Kartonpackungen ausgeglichen worden. Mit Blick auf das restliche Jahr sagt er: «Insgesamt erwarten wir, dass sich das Volumenwachstum im Laufe des Jahres beschleunigen wird, da sich die Konsumentenstimmung verbessert.»

Aufgrund von diesem Wachstum werde dann in der zweiten Jahreshälfte auch die Profitabilität steigen – sprich die Ebitda-Marge wird erneut erhöht. «Wir erwarten hier einen Anstieg für das Gesamtjahr in die untere Hälfte der Spanne von 25 bis 26 Prozent», so der CEO. Er blickt zufrieden auf die Expansionen im Wachstumsmarkt Indien sowie dem aufstrebenden Markt Lateinamerika. Mit der baldigen Aufnahme einer Produktionsanlage in China will Sigrist ausserdem vom starken Umsatzwachstum und den Marktanteilsgewinnen in der Region profitieren.

Europa top, Amerika Flop

Mit Blick auf die Weltregionen konnte SIG insbesondere in Europa zulegen. Konkret stieg der Umsatz um 5,8 Prozent auf rund 245 Millionen Franken. SIG gewinne in Europa laufend neue Verträge für Abfüllanlagen für Milch und flüssige Lebensmittel dazu, so das Unternehmen. Das Volumen konnte somit – auch dank einer niedrigen Vergleichsbasis – erhöht werden. Dafür musste die Neuhauser Firma in der Region Indien, Naher Osten und Afrika einen Rückgang von 4,7 Prozent verkraften, obwohl in Indien mehr Kartonpackungen verkauft werden konnten. Allerdings hätten die Unterbrechungen der Schifffahrt im Roten Meer zu Verzögerungen bei Lieferungen an Kunden in Nordafrika geführt. «Es wird erwartet, dass diese Lieferungen im zweiten Quartal 2024 erfolgen werden, sofern die Störungen im Schiffsverkehr in der Region nicht weiter zunehmen», schreibt SIG.

Asien-Pazifik legte im Gegensatz dazu um 7,9 Prozent zu, was insbesondere auf den Verkauf von Kartonpackungen in China zurückzuführen ist. Noch im ersten Quartal 2023 brach dort Covid aus, was damals zu einem Rückgang führte. Als «Sorgenkind» können Nord- und Südamerika bezeichnet werden, wo der Umsatz um 10,5 Prozent zurückging. SIG begründet das mit einem Volumenrückgang bei Bag-in-Bo- und Standbeuteln im Vergleich zu einem starken Vorjahresquartal. Man rechne allerdings mit einer Erholung der Nachfrage, da Schnellrestaurants – häufige Abnehmer dieser Produktgruppe – ihre Marketingaktivitäten verstärken würden.

Insgesamt bestätigt SIG die Prognose für das Gesamtjahr 2024: Es wird ein Umsatzwachstum vom «unteren Ende der mittelfristigen Prognose von 4 bis 6 Prozent» erwartet. Das wird erreicht, wenn das prognostizierte Volumenwachstum im zweiten Semester tatsächlich eintrifft. Weiter will SIG seine Grössenvorteile und die Synergien aus den Akquisitionen nutzen, um seine Profitabilität weiter zu steigern.

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