Treibende Blaualgenmatten im Rhein entdeckt: Behörden warnen vor Gefahren für Kinder und Hunde

Im Rhein bei Schaffhausen treiben derzeit Stücke von Blaualgenmatten. Das Interkantonale Labor hat bereits Proben entnommen: Erste Hinweise deuten auf Cyanobakterien hin, die auch im vergangenen Herbst im Rhein vorkamen. Behörden warnen vor den Gefahren für Hunde und kleine Kinder.
In den vergangenen Tagen wurden auf dem Rhein bei Schaffhausen wieder treibende Stücke von Blaualgenmatten (benthische Cyanobakterien) gesichtet. Diese fädigen Algen sind mit anderem Pflanzenmaterial zu grau-schwarzen Matten verwoben und treiben in regelmässgen Abständen flussabwärts. Die Beobachtung erinnert an das Phänomen, das erstmals im letzten Herbst auftrat, als ebenfalls Algenmatten im Rhein auftauchten und die Behörden alarmierten.
Das Interkantonale Labor (IKL) hat bereits Proben aus dem Rhein entnommen und unter das Mikroskop gelegt. Die fädigen Strukturen der Algenmatten, die charakteristisch für Blaualgen sind, konnten dabei eindeutig identifiziert werden. Aktuell werden die Proben auf giftige Stoffe untersucht, die in den Algen enthalten sein könnten. Weitere Abklärungen zur Herkunft der Algenmatten werden ebenfalls vorgenommen, wie das Labor mitteilt.

Es wird davon ausgegangen, dass die Matten an einem oder mehreren Orten mit geringer Strömung flussaufwärts auf dem Gewässergrund wachsen. Aufgrund der warmen Temperaturen der letzten Wochen wurde die Sauerstoffproduktion der Blaualgen stark angeregt, wodurch die Algenmatten an die Gewässeroberfläche auftrieben und nun als treibende Stücke im Rhein sichtbar sind.
Behörden raten zur Vorsicht
Bereits im vergangenen Herbst hatte das Phänomen mit den Blaualgenmatten zu Besorgnis geführt. Untersuchungen der Matten ergaben, dass sie giftige Stoffe enthalten. Interessanterweise waren im Wasser selbst jedoch keine toxischen Substanzen nachweisbar, was die Gefährdung für Schwimmer und Wassersportler in der Regel mindert.
Trotzdem raten die Behörden dazu, vorsichtig zu sein. Besonders für Hunde und kleine Kinder stellen die Algenmatten ein Risiko dar. Kleinkinder neigen dazu, Dinge in den Mund zu nehmen, insbesondere Material aus dem Uferbereich, und auch schwimmende Hunde könnten nach den Algenstücken schnappen und diese verschlucken. Daher wird empfohlen, dass Eltern und Hundebesitzer darauf achten, dass ihre Kinder und Haustiere weder mit den Algenmatten in Kontakt kommen noch diese verschlucken.
Obwohl aktuell noch wenige Schwimmer und Wassersportler im Rhein unterwegs sind, weisen die Behörden bereits jetzt auf diese potenziellen Gefahren hin und empfehlen, die Algenmatten zu meiden. Die genaue Quelle und der weitere Verlauf des Phänomens bleiben weiterhin unter Beobachtung.