«Wir zeigen unsere Sicht auf die Welt»

Alfred Wüger | 
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Der Verlagsleiter der «Schaffhauser Nachrichten» Stefan Wabel, erläutert die Philosphie hinter den Markanten Sujets der multimedialen Werbekampange zum Relaunch der Zeitung.

Mit dem neuen Erscheinungsbild der «Schaffhauser Nachrichten» einher geht auch eine markante Werbekampagne. «Wir verbinden Eigenheiten unserer Region mit bekannten Referenzpunkten der grossen, weiten Welt», sagt Verlagsleiter Stefan Wabel.

Eine alte Zeitung im neuen Kleid. Was ist der Gedanke hinter dem Relaunch? Warum war er nötig – und warum jetzt?

Stefan Wabel: Drei Punkte waren entscheidend für unsere Überlegungen. Der erste Punkt ist das Layout. Wir hatten jetzt zwölf Jahre lang dasselbe Erscheinungsbild. Es sieht zwar immer noch gut aus, hat sich aber etwas abgenutzt. Es war von daher nötig, das Layout wieder auf eine zeitgemässe Ebene zu bringen, um die Leserfreundlichkeit zu erhöhen. Der zweite Punkt ist, dass wir die Plattform für Debatten ausbauen und so noch mehr Einordnung, mehr Meinungen und Ansichten bieten wollen. Und drittens bieten wir mehr Service, indem die Verknüpfung von Print und Online besser zur Geltung kommt. Im neuen Layout erfährt der Leser auf einen Blick, was er zusätzlich für Onlineangebote nutzen kann, Bilder, Dokumente, ­Videos oder einen Live-Ticker. Letztes Jahr haben wir unsere Onlineplattform komplett überarbeitet und machen jetzt konsequenterweise denselben Schritt im Print. Online und Print sind wie die zwei Seiten einer ­Medaille.

«Im neuen Layout erfährt der Leser auf einen Blick, was er zusätzlich zur Zeitung noch für Onlineangebote nutzen kann.»

Ist mit dem neuen Auftritt auch die Hoffnung verbunden, mehr Leserinnen und Leser zu erreichen, oder geht es mehr um ein qualitatives statt um ein quantitatives Wachstum?

Wir wollen in erster Linie den bestehenden Abonnenten einen Topservice bieten. Sie bezahlen uns jeden Tag 1 Franken und 40 Rappen und bekommen dafür bei jedem Wetter die Zeitung nach Hause geliefert und haben, im Preis inbegriffen, eine super Onlineplattform. Darüber hinaus erhoffen wir uns von der neuen Zeitung in Kombination mit den verschiedenen attraktiven Onlineangeboten, dass wir neue Zielgruppen erreichen können.

Junge Menschen zum Beispiel.

Ja. Wobei die «Schaffhauser Nachrichten» immer noch von einem sehr breiten Spektrum gelesen werden. Wir erreichen rund 75 Prozent der Bevölkerung mit unserer Zeitung, und das heisst, wir erreichen Jung und Alt.

Und wie lange wird der neue Look halten?

In den 150 Jahren ihres Bestehens hat sich die Zeitung zwölfmal gewandelt, im Schnitt also alle zehn bis zwölf Jahre. Ob das neue Layout wieder so lange halten wird, wird sich weisen. Denn die Zeit ist seit dem letzten Relaunch noch einmal schnelllebiger geworden.

Der Relaunch wird begleitet von einer auffälligen Werbekampagne. Wer hat die lanciert, was ist die Idee dahinter?

Wir zeigen mit der Kampagne unser Versprechen für die Region und unsere ­Leserschaft: Die SN blicken mit der Schaffhauser Brille auf die Welt und regen mit pointierten Meinungen zum Denken an. Die Kampagne haben wir selbst mit den eignen Leuten entwickelt und mit internen Ressourcen umgesetzt.

Können Sie uns noch etwas zu den Sujets der Kampagne sagen?

Diesen Blick durch die Schaffhauser Brille bringen wir zum Ausdruck, ­indem wir Eigenheiten unserer Region in Beziehung setzen zu überraschenden Referenzpunkten der grossen, weiten Welt. Wir verbinden etwa den Biber mit dem Weissen Hai. Oder wir nehmen die hohe Stimmbeteiligung der Schaffhauserinnen und Schaffhauser und texten dazu: «Unser Sonntagsausflug». Wir schauen kritisch hin und können auch einmal humorvoll und pointiert auf Dinge hinweisen – wie bei dem Bild, auf dem ein mobiles Gerät zur Messung der Geschwindigkeit von Autos zu sehen ist mit dem Text «Unser Goldesel» – und so Debatten in der Region anstossen.

Wie sieht die praktische Umsetzung der Kampagne aus?

Wir nutzen alle Kanäle. Inserate, Radio- und Fernsehspots, Plakate, Social-Media-Kanäle. Die Kampagne wird das ganze Jahr laufen und kann entsprechend den Aktualitäten angepasst werden.

Läuft die Kampagne nur im Kanton Schaffhausen oder auch anderswo?

Wabel: Wir verstehen uns als Zeitung der Region Schaffhausen. Die Region, in der die «Schaffhauser Nachrichten» gelesen werden, umfasst auch die an den Kanton angrenzenden Gebiete wie das Weinland, das Rafzerfeld oder die Thurgauer Gebiete um Diessenhofen. Die natürlichen Grenzen unseres Verbreitungsgebietes sind dort, wo die Menschen sich im Einverkaufs- und Ausgehverhalten und auch im politischen Denken nach Frauenfeld oder nach Winterthur orientieren. Aber in unserem Kerngebiet wird die Kampagne einen markanten Auftritt haben.

Wird die Kampagne weiter verkauft und auf den Markt gebracht?

Nein. Diese Kampagne ist ganz ­individuell auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Aber wir machen unsere Werbekunden natürlich immer darauf aufmerksam, dass wir sie auch hinsichtlich ihres medienwirksamen Auftrittes gerne und auch kompetent beraten.

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