Rote Karte für zwei Fasnachtsgruppen

Alfred Wüger | 
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Symbolbild: Selwyn Hoffmann

Auch Narren brauchen Regeln und reagieren nicht zimperlich, wenn diese nicht eingehalten werden. Dies müssen nun zwei Fasnachtsgruppen erfahren, die sich an der diesjährigen Fasnacht nicht an die Schaffhauser Ordnung gehalten haben.

Wer sich nicht an die Regeln hält, wird bestraft. Dies haben auch zwei Fasnachtsgruppen erfahren müssen: Sie werden nun bestraft, und zwar müssen sie eine Busse bezahlen und werden von der Fasnacht 2018 ausgeschlossen. Was ist geschehen, dass es zu derart drakonischen Sanktionen kommt?

Dieselaggregat und Schwärmer

Stefan Winzeler, Präsident des Schaffhauser Fasnachtskomitees (Fakos), sagt: «In der Barwagenmeile hat sich die eine der beiden Gruppen nicht an die Bestimmungen gehalten.» Dabei ging es um Folgendes: Das Fakos bestellt bei SH Power gegen Bezahlung ein Stromkabel und lässt die Fasnachtsgruppen – wiederum gegen Bezahlung – von dieser Leitung Strom beziehen. «Die betreffende Gruppe hat das nicht gemacht, sondern behauptet, der Stecker ihrer Kabelrolle passe nicht.» Gutes Zureden und vorgeschlagene Hilfsmassnahmen hätten nicht gefruchtet. Stattdessen habe die Gruppe kurzerhand ein eigenes, mit Diesel betriebenes Stromaggregat laufen lassen. Es sei zwar schallgedämpft gewesen, aber es habe Geruchsemissionen gegeben. Und Reklamation von einem Anwohner.

Einen Denkzettel verpassen

Die zweite von den Sanktionen des Fakos betroffene Gruppe habe während des Zunftmeisterempfangs Schwärmer im Zelt abgelassen und auch nach wiederholten Ermahnungen nicht damit aufgehört. «Ausserdem habe ich bei meinen Nachforschungen erfahren», so Winzeler, «dass diese Gruppe bereits früher mit einem Verbot, am Umzug teilzunehmen, belegt worden ist.» Genügend Gründe also für das Fakos, diesen Gruppen «einen Denkzettel», wie der Fakos-Präsident sich ausdrückt, zu verpassen.

Wie hoch die Bussen sind, wollte Stefan Winzeler nicht sagen, ebenso wie er auch die Namen der betroffenen Gruppen nicht preisgab. Der Fakos-Präsident räumt ein, dass die Verfehlungen vergleichsweise gering seien, aber man wolle eben vorbeugen, denn: «In Schaffhausen ist die Fasnacht in der Bevölkerung ein rotes Tuch, und wir müssen schauen, dass die Fasnacht reibungslos über die Bühne geht, damit wir auch im nächsten Jahr reibungslos die nötigen Bewilligungen wiederbekommen.»

Davon, dass die Fasnacht in Schaffhausen am Abserbeln sei, will Stefan Winzeler jedenfalls nichts wissen und blickt zuversichtlich in die Zukunft, zumal er dieses Jahr grosse Freude hatte an dem halben Dutzend dekorierter Beizen, wo auch das Personal kostümiert auftrat. «Auch hatte es viel mehr verkleidete Menschen am Umzug als letztes Jahr, und vor allem: Alle hatten ein Lachen im Gesicht.»

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