«Ich muss Sie ja gar nicht unter Druck setzen»

Alfred Wüger | 
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Den soliden Betrag von 21 400 Franken brachte die Weihnachtsauktion der «Schaffhauser Nachrichten» gestern zugunsten der gemeinnützigen Vereinigung zur Begleitung Schwerkranker Schaffhausen ein.

Bereits zum neunten Mal fand gestern die damit zur Tradition gewordene Weihnachtsauktion der «Schaffhauser Nachrichten» statt. Wiederum hatten Schaffhauser Kunstschaffende – 19 an der Zahl – je ein Werk für diese Aktion zugunsten der Vereinigung zur Begleitung Schwerkranker zur Verfügung gestellt. Grosse Werke, kleine – ein Sachverhalt, der in der «Weihnachtspost», die der Tageszeitung beigelegt worden war, nicht zur Geltung gekommen war, weil alle Werke gleich gross reproduziert worden waren.

«… zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten» – ruft der Auktionator, SN-Chefredaktor Robin Blanck, und lässt den Hammer niedersausen. Christian Bär kann aufatmen. Er hat den Zuschlag bekommen für das Werk «Ohne Titel» von Nadja Kirschgarten. Bis zu 3100 Franken musste er mit Bieten gehen, und damit sollte auch der Spitzenwert der Auktion erreicht sein. Schon für 800 Franken dagegen hatte er das Bild «Eine neue Welt» von Stefan Kiss bekommen. Und Christian Bär war nicht der Einzige, der schliesslich mehr als ein Werk nach Hause trug.

Auktion als Schaffhauser Unikum

Zufrieden bis glücklich waren alle, die sich nun ein neues Kunstwerk an eine Wand zu Hause oder im Büro hängen dürfen, wenn auch nicht alle das mitnehmen konnten, was sie eigentlich ins Auge gefasst hatten.

Das sei aber für sie gar nicht so wichtig gewesen, sagte etwa Nicole Wespe, die ein Bild von Ursula Bringolf ersteigert hatte, denn: «Ich fand es dieses Jahr eine supergute Auswahl.» Wie Nicole Wespe waren viele nicht zum ersten Mal an der Weihnachtsauktion dabei, und sie war auch nicht die Einzige, die immer wieder mal etwas kauft. Und wenn man auch jedes Jahr unter den Kunstschaffenden eine Entdeckung machen kann – dieses Jahr etwa die Malerin Karin Felder –, so gibt es unter den Malerinnen und Malern auch solche, die regelmässig Kunstwerke zur Verfügung stellen. Verdankenswerterweise, denn wie sagte doch Sandro Stoll von den «Schaffhauser Nachrichten» in der Begrüssung der rund 80 Kunstinteressierten, die gekommen waren: «Wo gibt es eine vergleichbare Aktion mit Kunstschaffenden für einen guten Zweck?»

Regula Schmucki-Blum, die Präsidentin der Vereinigung zur Begleitung Schwerkranker Schaffhausen, meinte, es sei für sie «ein kleines Wunder gewesen, als wir hörten, wir seien dieses Jahr die Begünstigten».

Am Schluss waren es 21 400 Franken, die zugunsten der im Bereich Palliative Care tätigen Vereinigung zur Unterstützung Schwerkranker zusammenkamen. «Wir werden das Geld in die Aus- und Weiterbildung unserer ehrenamtlich tätigen Helfenden einsetzen.»

Bevor diese Summe feststand, hatte es einen überwiegend lebhaften Bieterreigen gegeben, dem SN-Chefredaktor Robin Blanck witzig Dynamik verlieh, etwa wenn er sagte: «Ich muss Sie ja gar nicht unter Druck setzen mit dem Hammer. Ohne geht es sogar besser – da gòòt jò schlegelawegge!»

 

SN-Weihnachtsauktion: Zahlen und Hintergründe

Der Erlös:
Am Sonntag wurden im Zunftsaal der «Schaffhauser Nachrichten» 19 Werke von Schaffhauser Künstlerinnen und Künstlern, die diese für einen wohltätigen Zweck zur Verfügung gestellt hatten, versteigert. Es kamen 21 400 Franken zusammen.

Die Begünstigten:
Der Erlös aus der Weihnachtsauktion kommt der Vereinigung zur Unterstützung Schwerkranker Schaffhausen zugute, die seit 1998 besteht und kostenlose Unterstützung bei der Pflege zu Hause anbietet.

Film zum Thema:
Am Donnerstag, dem 15. Dezember, wird um 17 Uhr im Kino Kiwi-Scala der Film «Being There – Da sein» gezeigt. Dabei geht es um vier Personen, die in verschiedenen Kulturkreisen Sterbende begleiten, und um die Frage, wie wir das Sterben ins Leben integrieren.

Mehr zur Weihnachtsauktion vom Samstag gibt es hier in unserem Videobeitrag:

 

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