SN-Auktion: 23 begehrte Kunstwerke für über 30'000 Franken versteigert
Eine Weihnachtsauktion mitten im Frühling: Gestern konnte ihre 13. Austragung nach zwei Verschiebungen endlich stattfinden. Das Interesse war gross; die Bereitschaft, für die Werke tief ins Portemonnaie zu greifen, ebenfalls. Zugute kommt dies dem Jugendrotkreuz.
«Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten» – 23 Mal sauste der Auktionshammer gestern im Zunftsaal an der Vordergasse nieder. Von abstrakt bis konkret, mit Öl auf Leinwand, Kohle auf Papier oder Hinterglasmalerei: Die Auswahl der Kunstwerke zum Thema «Mutter–Kind» war breit, und sie stiess bei den Anwesenden auf grosse Resonanz. Das zeigte sich nicht zuletzt am erzielten Betrag: Unter der Leitung von SN-Chefredaktor Robin Blanck kamen 31'600 Franken zusammen. 2019 waren es 15'200 Franken gewesen.
Blanck startete mit einem munteren FAQ, den im Vorfeld am häufigsten gestellten Fragen wie: Fliesst der ganze Betrag an das Projekt? – Ja. Kann man vom Zuschlag zurücktreten? – Ja, aber bezahlt muss trotzdem werden. Das Bild ginge stattdessen an den Zweithöchstbietenden. Darf man eine Weihnachtsauktion auch im Frühling machen? – Ja, natürlich!
Höchstwert mit Rheinfall
Dabei hatte die 13. Weihnachtsauktion zunächst unter keinem guten Stern gestanden. Im Dezember 2020 musste sie pandemiebedingt verschoben werden, die von den Künstlern zur Verfügung gestellten Bilder wurden im Kulturgüterschutzraum des Museums zur Allerheiligen eingelagert. Im November war man optimistisch, die Auktion durchführen zu können; in einer SN-Beilage wurden die Werke vorgestellt. Dem Optimismus zum Trotz musste die Auktion aber erneut verschoben werden. Geschadet hat dies nicht, im Gegenteil. Der Zunftsaal war gestern bis auf den letzten Platz besetzt, ein Teil der Interessenten wohnte dem Spektakel stehend bei.
Keines der 23 Werke ging für nur 400 Franken weg, dem für alle gesetzten Ausgangsbetrag. In einzelnen Fällen schaukelten sich die Bietenden gegenseitig hoch. Einen Spitzenwert erzielte dabei das Bild «Rheinfall» von Erwin Gloor. Es verkaufte sich für 5500 Franken. Bereits zu Beginn schnellten in diesem Fall die Hände hoch, bis sich am Schluss noch zwei Bietende ein Duell lieferten.
Der «Rheinfall» zählte zu jenen Bildern, die keinen direkten Bezug zum übergeordneten Thema «Mutter–Kind» aufwiesen. Dies im Gegensatz etwa zu Cornelia Wepfers «Mutter – Kind», das als erstes Werk der Auktion ebenfalls für einen vierstelligen Betrag wegging, Bruno Ritters «Mutter und Kind» oder «Mutter und Tochter» von Beatrix Schären. Remo Keller schaffte mit seinem Acrylbild «New Generation» zugleich einen unübersehbaren Corona-Bezug.
Gerührt über Ausgang der Auktion
Die beiden Vertreter des Jugendrotkreuzes, Peter Strohm, Präsident des Roten Kreuzes Schaffhausen, und Projektkoordinatorin Adrijana Rragamaj, zeigten sich gerührt über den Erfolg der Auktion. «Damit kann man etwas machen», lautete ihr Fazit. Mit dem Erlös ist unter anderem geplant, ein Digital-Café einzurichten. «Es soll ein niederschwelliges Angebot gegenseitiger Hilfe entstehen», sagte Rragamaij dazu. Ausserdem sind weitere Projekte für junge Mütter und minderjährige Flüchtlinge geplant. Bereits mit ihren 3200 Corona-Päckli hatten die Jungen unter den Freiwilligen des Schaffhauser SRK ihre Umsetzungskraft unter Beweis gestellt.