Alle Macht den Narren: Ihr Baum ragt in den Himmel
Was an der Fasnacht vielerorts nicht fehlen darf, ist der Narrenbaum. Seit gestern Abend steht er auch in Schaffhausen.
Der Narrenbaum der gestern Abend auf den Fronwagplatz gestellt wurde, gilt als Herrschaftssymbol der Narren: Während er steht, haben die Fasnächtler das Sagen in der Stadt. Er ist auch ein Zeichen des Unsinns, denn wer sonst als die Narren setzt einen Baum ohne Wurzeln? In Schaffhausen steht der Narrenbaum von Freitagabend bis Sonntagmorgen. Dann wird er wieder gefällt. Verantwortlich für den Aufbau auf dem Fronwagplatz ist die Narrengesellschaft Schaffhausen (NGS), mit der Hilfe der Baumsteller aus Anselfingen bei Engen (D).
Fast 20 Meter hoch
Anton Weder, der Präsident der NGS, begrüsste die Anwesenden zur 41. Schaffhauser Fasnacht. Der Baum, der seit 32 Jahren von Förster Clemens Gurtner ausgesucht werde, sei in diesem Jahr 19,5 Meter hoch und stamme aus dem Herblinger Wald. Alle Äste wurden entfernt, nur die Krone wurde verschont, wie bei einem Narrenbaum üblich. «Er ist ein Wahrzeichen für die Fasnacht», sagte Weder. Beim Aufbau, der traditionell ohne Maschinen vollzogen wird, verwendeten die 14 Baumsteller lange Holzlatten, die am oberen Ende mit Schnüren verbunden waren. Mit jedem Hauruck hievten sie den Baum ein paar Grad höher.
Währenddessen spielten acht verschiedene Guggen ihre Lieder: Von «An Tagen wie diesen» von den Toten Hosen bis zu «We Will Rock You» von Queen war alles dabei. Die Zuschauer trotzten der Kälte, indem sie zu den Liedern tanzten oder sich an einem Stand mit Glühwein und Bratwurst versorgten. Nach einer guten Stunde – um 21.21 Uhr – war die Präzisionsarbeit abgeschlossen, und der Narrenbaum stand. (kfe)