Wie die Windräder die Landschaft prägen
Rund 200 Meter hoch ragen die drei Windräder des Windparks Verenafohren aus dem Waldboden der deutschen Gemeinde Wiechs am Randen in den Himmel. Die Anlage ist seit einem Monat in Betrieb – und verändert das Landschaftsbild weit über ihren Standort unmittelbar an der Schweizer Grenze hinaus.
Die hoch oben auf der hügelig-welligen und von Wäldern und Feldern durchsetzten Kulturlandschaft gelegenen Windräder des Windparks Verenafohren sind in grossem Umkreis zu sehen. Ob man sich auf der Insel Reichenau aufhält oder in Dörflingen, von Winterthur auf der Autostrasse daherrollt, mit dem Velo von Opfertshofen nach Büttenhardt radelt oder von den Höhen des Randens nach Merishausen hinabsticht – plötzlich, wenn man um eine Waldecke biegt, sind sie da. Und je näher man ihnen kommt, desto mächtiger wird ihr Anblick.
Markant in Erscheinung treten die Propeller vor allem bei schönem Wetter, wenn sie von der Sonne angestrahlt werden. Kommt indes ein Schatten über sie, können die ansonsten unheimlich wirkenden Giganten verblüffend schnell mit der Farbe des Himmels verschmelzen und ihre Bedrohlichkeit verlieren.
Handelt es sich also um einen brutalen Eingriff in die Natur, der uns über Jahrzehnte begleiten wird – oder um den Ausdruck filigraner Technik, an den wir uns schon bald gewöhnt haben werden? Und was ist, wenn einst noch mehr Höhenzüge rings ums Siedlungsgebiet mit Windrädern bestückt sind – übersehen wir sie dann? Der Auseinandersetzung mit diesen Fragen werden wir nicht mehr aus dem Weg gehen können.