Stadionbesucher verärgert

Daniel F. Koch | 
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Beim letzten FCS-Heimspiel im Lipo-Park sorgten Wartezeiten an den Verpflegungsständen für Unmut bei den Fussballfans. Bild: Roger Albrecht

6768 Besucher waren im Lipo-Park beim letzten Heimspiel des FC Schaffhausen. Sehr viele ärgerten sich einmal mehr über die Versorgung im Public Catering.

Vor allem in den sozialen Medien war nachzulesen, worüber sich die Gäste aufregten. Es war nicht das 0:4 gegen Aufsteiger FC Zürich bei hochsommerlichen Temperaturen. Zum Ärgernis wurden die Unzulänglichkeiten beim Gang zu den Versorgungseinrichtungen, die teilweise dilettantisch betreut wurden. So kommentierte Mark Brütsch: «Im Sektor C gab es im mittleren Cateringstand schon zehn Minuten vor Matchbeginn kein Mineralwasser mehr. Entweder Bier, Cola oder Shorley war angesagt. Die Mitarbeiterin entschuldigte sich, sie könne den Stand nicht verlassen, um Nachschub zu holen, da zu wenig Mitarbeiter da seien.» Heiko Ciceri: «Das Catering spottet jeglicher Beschreibung. Pause und kein Mineral – pff. Das ist schon eine Leistung! Das musst du erst schaffen. PS: War ja überraschenderweise ein heisser Tag.» Ihm stimmte Matchbesucher Daniel Fischer zu: «Ich holte mein Bier mitten im Spiel. Sechs Leute hinter der Theke, sechs Leute vor der Theke. Trotzdem ging es beinahe zehn Minuten, bis ich mein Bier hatte.»

Lange Wartezeiten

Auch Roger Steinemann konnten sich einen Kommentar nicht verkneifen: «Ein derart unterirdisches Catering habe ich noch nie erlebt. Das ist nicht einmal 4.-Liga-würdig. Ich war mit einer Gruppe von erstmaligen Stadionbesuchern da und habe mich fremdgeschämt. Die Lust auf Wurst und Bier ist uns jedenfalls schnell vergangen. Schade.» Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Stadionbesucher über den schlechten Service beschwerten. Doch in den meisten der ersten neun Heimspiele im Lipo-Park waren die Zuschauerzahlen unter 2000. Da fielen die organisatorischen Pannen nicht so ins Gewicht. Doch gegen Zürich waren die Ränge gut gefüllt, weshalb die Wartezeiten an den Versorgungsständen um so störender wirkten. Schon zur Pause konnte man von FCS-Funktionären erfahren, dass wegen der Versorgungspannen die Fans im Bierkurvenbereich kochen würden. «Die Probleme im Public Catering sind uns natürlich bekannt», sagt FCS-Geschäftsführer Marco Truckenbrod Fontana und bedauert, dass die FCS-Anhänger sich darüber aufregen mussten. «So kann das nicht weitergehen», wird Truckenbrod Fontana eingreifen. Regelmässig sucht er das Gespräch mit dem fremd beauftragten Caterer vom Bodensee. Vor allem in organisatorischer Hinsicht gibt es noch etliche Verbesserungsansätze, verfolgt man die Reaktionen der FCS-Fans seit dem Umzug ins neue Fussballstadion. Auch das Parkplatzregime wird regelmässig kritisch hinterfragt.

Die Lenkung der Zuschauerströme, für manche Besucher ebenfalls ein ärgerliches Thema, wird immer kritisiert. «Das ist aber Teil des Sicherheitskonzeptes. Da hat der FCS keinen Einfluss darauf, weil das von der Polizei bestimmt wird», verteidigt sich der FCS-Geschäftsführer. Gerade wenn so viele Anhänger anreisen wie beim FCZ-Gastspiel, als schätzungsweise 2000 Supporter den Gästesektor füllten, kann man durch eine saubere Trennung der Fanlager Zusammenstösse vermeiden. Da sollte es jedem friedliebenden Fussballfan einleuchten, dass zeitraubende Umwege letztlich doch allen dienen.

Auch die immer wieder erhobenen Vorwürfe, dass die Preise im Lipo-Park zu hoch wären, will Truckenbrod Fontana so nicht gelten lassen. «Die Preispolitik finde ich nicht überrissen. Wir bieten unseren Gästen ja auch einiges. Immerhin müssen wir ohne öffentliche Gelder auskommen und darauf achten, dass wir unsere Einnahmen im Griff haben.» Nach dem letzten Heimspiel werde man aber jetzt über die Bücher gehen und alles analysieren, um Fehler zu korrigieren und das Gesamtsystem noch besser an die Bedürfnisse der Fussballfans anzupassen. «Wir haben jetzt das erste halbe Jahr im Lipo-Park hinter uns. Da kann noch nicht alles perfekt sein. Diese Erfahrungen wollen wir nun auswerten und Korrekturen anbringen. Es ist ja unser Ziel, zufriedene Matchbesucher begrüssen zu dürfen.» Wie überall sind kritische Reaktionen der Kundschaft das beste (und günstigste) Feedback für ein Unternehmen. So gibt Daniel Fischer dem FC Schaffhausen gleich noch einen guten Ratschlag: «Am besten würde die Catering-Leitung mal einen Abstecher nach Freiburg oder Stuttgart machen und bei einem Bundesliga-Spiel schauen, wie zügig die Ausgabe möglich wäre.»

Die treuen Begleiter des Challenge-League-Clubs werden sicher genau darauf achten, welche organisatorischen Verbesserungen es geben wird, wenn sich nach der Sommerpause die Stadiontore wieder öffnen und ihr Team um Punkte kämpfen wird.

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