Hochwasser: Bund hebt Gefahrenstufe für Rheinabschnitt bei Schaffhausen, Unter- und Obersee an

Julian Blatter | 
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Der Bund hat die Gefahrenstufe für Hochwasser im Rhein bei Schaffhausen sowie im Unter- und Obersee angehoben.

Das Bundesamt für Umwelt hat am Dienstag die Gefahrenstufe für Hochwasser im Rhein wieder erhöht. Für den Rheinabschnitt zwischen Bodensee und der Thur-Mündung gilt neu Gefahrenstufe 3, erhebliche Gefahr. Für den Unter- und Obersee gilt Gefahrenstufe 4, grosse Gefahr. 

Die Gefahrenstufen erklärt

Gefahrenstufe 1 (keine oder geringe Gefahr)

  • Fliessgewässer: Der Abfluss im Fliessgewässer bleibt unter einem Ereignis, das im Schnitt alle zwei Jahre einmal auftritt. Diese Grenzwerte beruhen nicht nur auf statistischen Daten allein, sondern auch auf Erfahrungswerten über das Verhalten der Gewässer.
  • Seen: Der Seepegel liegt unter der Gefahrenschwelle 1.


Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr)

  • Fliessgewässer: Der Abfluss im Fliessgewässer liegt im Bereich eines Ereignisses, das im Schnitt alle 2 bis 10 Jahre (HQ2 - HQ10) einmal auftritt. Diese Grenzwerte beruhen nicht nur auf statistischen Daten allein, sondern auch auf Erfahrungswerten über das Verhalten der Gewässer.
  • Seen: Der Seepegel liegt über der Quote um 1/3 der Bereich zwischen dem maximalen Jahreszeitmittel und der Hochwassergrenze aber unter der Gefahrenschwelle 2.


Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr)

  • Fliessgewässer: Der Abfluss im Fliessgewässer liegt im Bereich eines Ereignisses das im Schnitt alle 10 bis 30 Jahre einmal eintritt (HQ10 - HQ30). Diese Grenzwerte beruhen nicht nur auf statistischen Daten allein, sondern auch auf Erfahrungswerten über das Verhalten der Gewässer.
  • Seen: Der Seepegel liegt über der Quote um 2/3 der Bereich zwischen dem maximalen Jahreszeitmittel und der Hochwassergrenze aber unter der Hochwassergrenze.


Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr)

  • Fliessgewässer: Der Abfluss im Fliessgewässer liegt im Bereich eines Ereignisses, das im Schnitt alle 30 bis 100 Jahre einmal auftritt (HQ30 - HQ100). Diese Grenzwerte beruhen nicht nur auf statistischen Daten allein, sondern auch auf Erfahrungswerten über das Verhalten der Gewässer.
  • Seen: Der Seepegel liegt zwischen der Hochwassergrenze und der «Hochwassergrenze + 25 cm».


Gefahrenstufe 5 (sehr grosse Gefahr)

  • Fliessgewässer: Der Abfluss im Fliessgewässer liegt im Bereich eines Ereignisses, das im Schnitt alle 100 Jahre einmal eintritt (HQ100). Diese Grenzwerte beruhen nicht nur auf statistischen Daten allein, sondern auch auf Erfahrungswerten über das Verhalten der Gewässer.
  • Seen:  Der Seepegel liegt oberhalb des Bereichs «Hochwassergrenze + 25 cm».

Sollte es zu Hochwasser kommen. empfiehlt der Bund folgendes Verhalten:

Verhaltensempfehlungen des Bundes. Bild: Screenshot naturgefahren.ch

Andernorts entspannt sich die Hochwasserlage langsam wieder. Unter anderem auch an der Thur, wo die Warnung aufgehoben werden konnte.

Bodensee steigt weiter

Während die Fliessgewässer bei Regenpausen relativ rasch wieder weniger Wasser mit sich führen, steigt derzeit der Pegel des Bodensees laufend an. Einige Gemeinden am Untersee treffen entsprechende Vorkehrungen. Im thurgauischen Berlingen führt der Seestand mittlerweile zu Gefahrenstufe 4. Dort trat der See an vielen Ständen über das Ufer. Die Höhe betrug um 18 Uhr bei 396.83 M.ü.M.

Die Situation in Berlingen. 

Auch die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) hat weiter mit den Hochwassern zu kämpfen: Weiterhin gilt dort nur ein eingeschränkter Fahrplan. Die Schiffe verkehren zwar die ganze Strecke, man muss jedoch an der Brücke in Diessenhofen umsteigen. Einzige Einschränkung: Sonntags auf dem letzten Kurs bis Stein am Rhein.

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