Mein Naturkind

Mia Raasch | 
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Manchmal frage ich mich, ob mein Sohn ein echtes Naturkind ist, geboren, um draussen zu sein. Denn sein Tag beginnt – gleich, nachdem er was zu essen bekommen hat – mit der Frage (oder eher Aufforderung) «usä goh». Mein Glück ist, dass er es noch nicht schafft, die schwere Haustür selbst aufzuschliessen und aufzumachen, sonst wäre er jeden Morgen um 7 Uhr schon aus dem Haus.

Diejenigen unter euch, die mich besser kennen und mich auch schon in meinen Zwanzigern gekannt haben, wissen, dass Klein-Hannes seine Naturliebe definitiv nicht von mir hat. Ich habe mich zwar in den letzten 10 bis 15 Jahren, was meine Zuneigung zur Natur betrifft, massiv weiterentwickelt, trotzdem würde ich mich nicht als jemand bezeichnen, der seine Energie aus der Natur holt.

«Diejenigen unter euch, die mich besser kennen und mich auch schon in meinen Zwanzigern gekannt haben, wissen, dass Klein-Hannes seine Naturliebe definitiv nicht von mir hat.»

Während ich meinen Sohn beobachte, wie er einfach nur happy ist, sobald wir einen Fuss vor die Haustür gesetzt haben, versuche ich mich an meine eigene Kindheit zurückzuerinnern. Ich weiss noch, wie ich mit meinen Freunden auch ständig draussen war. Auf der Liste stand: auf Bäume klettern, mit dem Velo Kunststücke versuchen, auf Inline-Skates die steile Neigung «abefräse». Das war wohlbemerkt noch vor den ersten Handys und dem Internet.

Die frische Luft, das Vitamin D und das Herumtoben tut Klein-Hannes gut, das kann ich sehen. Die Natur ist sein Spielplatz und bietet endlose Möglichkeiten. Wird seine Begeisterung in den nächsten Jahren abflachen und will er später womöglich lieber vor dem Bildschirm sitzen als draussen herumzutoben und Velo zu fahren?

«Vielleicht sollte ich mir eine Scheibe von seinem Abenteuergeist abschneiden und mit ihm die Schönheit der Natur entdecken – auch wenn das seiner Meinung nach auch einfach der Regenwurm ist, der auf dem Asphalt kriecht.»

So gern ich mit meinem Sohn draussen bin und ihn beim Entdecken und Spielen beobachte und unterstütze, so gern würde ich vor allem die Regentage lieber zu Hause verbringen, noch etwas im Haushalt erledigen können, während Klein-Hannes neben mir spielt. Solange das nicht möglich ist, versuche ich, das beste daraus zu machen: Ich ziehe uns Outdoor-Kleider an und wir geniessen gemeinsam die Zeit draussen. Dank meinem Sohn komme ich so immerhin zu frischer Luft und viel Bewegung (wenn ich ihm hinterherrennen muss). Vielleicht sollte ich mir eine Scheibe von seinem Abenteuergeist abschneiden und mit ihm die Schönheit der Natur entdecken – auch wenn das seiner Meinung nach auch einfach der Regenwurm ist, der auf dem Asphalt kriecht.

Hier schreibt Mia:

 

34 | Mama von einem 2.5-jährigen Sohn | durch und durch Sommerkind | Weisse-Sneaker-Loverin | Fotografin

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