Wir sind Falken – ein Blick hinter die Kulissen der Kultbrauerei I

Louise Østergaard | 
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Das Video der Falkenbrauerei gewährt einen Blick hinter die Kulissen: Diplomierte Braumeisterin Roxi ist für die strenge Qualitätskontrolle zuständig. Video und Fotos zVg.

Jede Woche gewährt die Schaffhauser Kultbrauerei Falken einen Einblick hinter ihre Kulisse. Heute mit einem kurzen Abstecher zu Roxi, die für die strenge Qualitätskontrolle des Schaffhauser Falkenbiers zuständig ist.

Roxy

Das Falkenbier wird mit viel Liebe und Leidenschaft gebraut – doch um den hohen Ansprüchen der Brauerei genügen zu können, braucht es regelmässige Qualitätskontrollen. Roxi ist dafür zuständig, dass uns das beliebte Falkenbier immer gleich gut schmeckt.

«Wir beobachten und testen unser Bier bei jedem Schritt der Herstellung – damit’s immer gleich gut schmeckt»

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir in der Qualitätskontrolle aus?

Roxi: Um die Qualität unserer Biere zu überprüfen, verbringe ich natürlich viel Zeit im Labor. Der Brauer sagt mir Bescheid, welche Proben ich am jeweiligen Tag entnehmen kann. So teste ich die gelieferten Rohstoffe, aber auch das Bier in seinen unterschiedlichen Stadien der Herstellung auf Geschmack, Farbe, Alkoholgehalt und andere Komponenten. Ein wichtiger Teil ist die Wasserenthärtung: Schaffhausen ist eine Region mit hartem Wasser, das reich an Mineralien ist. Um den gewünschten Geschmack unseres Bieres zu erreichen, ist ein weiches Wasser von Vorteil. Ich mache auch sogenannte CTA-Analysen, bei denen der Alkoholgehalt, die Stammwürze oder der Zuckergehalt kontrolliert werden – diese Werte müssen immer gleich bleiben.

Was sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale des Falkenbiers und wie verhindert ihr allfällige Schwankungen?

Roxi: Das Falkenbier sollte immer gleichbleibend hochwertig sein, deshalb verfolgen wir strenge Richtlinien. Diese Qualität garantieren wir durch die vielen Proben, die wir schrittweise entnehmen. Bereits das Malz, das aufgrund des Wetters natürlichen Schwankungen unterliegt, testen wir auf dessen Eigenschaften, um zu wissen, wie diese sich auf den Brauprozess auswirken werden. Die Brauerei Falken hat die Möglichkeit, auf viele Faktoren Einfluss zu nehmen. Weil wir jede Zutat und jeden Herstellungsschritt testen und falls nötig eingreifen können, schmeckt unser Bier immer gleich gut.

Von welcher Art von Eingriffen sprichst du?

Roxi: Rohstoffe sind den Launen der Natur ausgesetzt. Hat es viel geregnet oder war es zu heiss, hat dies Einfluss auf die Gerstenernte und somit auf die Malzqualität. Durch die Qualitätskontrollen wissen wir, womit wir es zu tun haben: So können wir mit kleinen Änderungen in der Rezeptur, also durch Anpassungen der Wasser-, Malz- und Hopfenmenge, immer ein perfektes Resultat garantieren.

Was findest du an deinem Beruf besonders interessant?

Roxi: Ich finde es cool, den Prozess des Bierbrauens von Anfang bis Ende mitzuverfolgen und auf das Endprodukt Einfluss nehmen zu können. Je nach Ernte variiert die Rohstoffqualität, was wiederum die Rezeptur mitbestimmt. Sollte es zu Verunreinigungen kommen, welche den Geschmack des Biers verändern würden, können wir auch dies steuern: durch wiederholte Tankreinigung oder eine neue Hefereinzucht. .

Woher stammt deine Leidenschaft fürs Bierbrauen?

Roxi:  Mein «Père» ist ein Weinwissenschaftler, Weinbauzulieferer und vertreibt auch Produkte für die Bierbrauerei, deshalb kam ich schon früh in Kontakt mit der Welt der Winzer und Brauer. Ich habe dann in einem Weingut und in einer Bierbrauerei geschnuppert: Das Bier hat es mir dann mehr angetan. Zuerst habe ich eine Lehre als Lebensmitteltechnologin gemacht, danach das Studium zum Diplombraumeister an der technischen Universität München (TUM) in Weihenstephan absolviert. Auf einer Braumeistertagung lernte ich dann Max, Leiter der Produktion und Technik bei Falken, kennen und der Rest ist Geschichte.

Rohstoffe

So beeinflussen Rohstoffe den Geschmack

Vereinfacht erklärt, wird Bier durch die Gärung von Zucker, welcher im Brauprozess aus der Stärke im Gerstenmalz gewonnen wurde, hergestellt. Zuerst wird das geschrotete Malz mit Wasser vermischt und die darin enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt. Diese Maische wird filtriert und gekocht, dann wird der Hopfen zur Verfeinerung des Geschmacks hinzugefügt. Nach dem Kochen wird die Würze gekühlt, Hefe hinzugefügt und die Gärung kann beginnen: Die Hefe verwandelt Zucker in Alkohol und Kohlendioxid. Das entstandene alkoholhaltige Getränk wird anschliessend gereift und abgefüllt.

Wasser, Hopfen, Malz – das Wetter bestimmt ihre Qualität

Die Hauptrohstoffe Wasser, Hopfen, Malz und Hefe, welche beim Brauen verwendet werden, sind hochgradig wetter- und temperaturabhängig. Anbau, Ernte und Qualität können von Saison zu Saison variieren – was wiederum Einfluss auf die Eigenschaften des Biers hat. Die meistverwendete Zutat – das Wasser – beeinträchtigt je nach Härte die Milde des Bieres. Der Hopfen wiederum verleiht dem Bier sein charakteristisches Aroma und seine Bitterkeit. Zu viel Regen kann unter anderem zur Entwicklung von Pilzkrankheiten führen, Dürre kann hingegen die Pflanzen schwächen und zu weniger Ertrag führen. Gesundes Wachstum führt zu reicher Ernte, doch extreme Bedingungen, die sich aufgrund der Klimaerwärmung häufen, beeinträchtigen auch das Weizenkorn, aus dem das Malz hergestellt wird.

Diese Schwankungen in Qualität und Quantität verändern Aroma, Farbe und Körper des Bieres. Deswegen wird das Rezept des Falkenbiers ständig leicht angepasst. Dabei wird so viel wie nötig und so wenig wie möglich verändert – damit den Konsumentinnen und Konsumenten ein konstant hochwertiger Genuss garantiert werden kann.

Schon gewusst?

Bei einem Bier wird nicht nur der Alkoholgehalt, sondern auch die sogenannte «Drinkability» getestet. Diese bezieht sich auf die Leichtigkeit, mit der ein Bier getrunken werden kann. Der Begriff wird informell verwendet, um zu beschreiben, wie zugänglich und erfrischend ein Bier ist, ohne dass der Geschmack zu überwältigend erscheint. Biere mit hoher «Drinkability» sind ausgewogen und erfrischend im Aroma, weder zu schwer noch zu alkoholisch und laden zu einem weiteren Schluck ein.

Labor

 

Das Bier aus Schaffhausen

So streng der Falke auch dreinblicken mag – in den Herzen der Schaffhauser Bevölkerung hat er sich längst eingenistet. Bereits 1644 wurde die erste Hausbrauerei in der Webergasse in Schaffhausen gegründet. Gewerblich gebraut wurde dann aber erst ab 1799 – gezapft wurde es im «Falken» in der Schaffhauser Alststadt und erhielt dadurch seinen Namen. Falken steht für Freiheit, Unabhängigkeit und den Stolz auf ein wirklich gutes Bier. Das Motto «Ein Schluck Heimat» galt damals genauso wie heute.

Falken Logo

Kontakt

Brauerei Falken AG
Brauereistrasse 1
8200 Schaffhausen

Telefon +41 52 6232 00 00
E-Mail: brauerei@falken.ch

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