Inspiriert von Weltmeistern: Ein Trainingszentrum für Innovation und Technologie

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Die Welt der Wirtschaft dreht sich schneller als je zuvor, wer nicht abgehängt werden will, muss Innovationskraft beweisen. Bild: Keystone

Für Spitzenleistungen in der Industrie braucht es wie im Spitzensport Trainingszentren, um weltweit erfolgreich zu sein. Ein Anstoss in diese Richtung könnte ein Schaffhauser Innovationsanlagenkonzept (Kaiak) sein. Das Ziel heisst: mehr Innovation, Exzellenz und Wettbewerb.

von Christoph Schärrer

In diesen Tagen kämpft das Schweizer Ski-Team um WM-Medaillen. Als erklärter Ski-Fan drücke natürlich auch ich Odi, Lara und Co. die Daumen und freue mich auf viele Medaillen. Diese Erfolge sind nur möglich, weil im Sport systematisch in die Nachwuchsförderung investiert wird: in lokalen Vereinen bis hin zu überregionalen oder nationalen Leistungszentren. Vor allem diese Trainingszentren mit ihrer exzellenten Infrastruktur sind für den internationalen Erfolg unabdingbar. Und die Besten überstrahlen alle. Ob Europa- oder Weltmeisterschaft – der Sieg ist das Ziel. In diesem Sinne auch gleich herzliche Gratulation an Lukas Britschgi!

Nicht Medaillen entscheiden über unseren Wohlstand

Nicht nur im Sport ist der Wettbewerb intensiv, nicht nur hier geht es darum, an der Spitze zu stehen: Weltweit kämpfen Industriefirmen um die neusten Innovationen und die ausgefeiltesten Technologien. Doch diese Ranglisten bringen nicht die grossen Schlagzeilen – obwohl Schweizer Unternehmen hier oft Spitzenplätze belegen und ihre Innovationskraft zum langfristigen Erfolg unserer Wirtschaft beiträgt. Nicht Medaillen entscheiden über unseren Wohlstand, sondern die Leistungen unserer Unternehmen im globalen Wettkampf um Innovationen und Spitzentechnologie. Dieser Wettkampf geht uns alle an. Und deshalb verdient er unsere Aufmerksamkeit.

«Nicht nur im Sport ist der Wettbewerb intensiv, nicht nur hier geht es darum, an der Spitze zu stehen.»

Christoph Schärrer, Wirtschaftsförderung Schaffhausen

Diese Aufmerksamkeit manifestiert sich in Form von Innovationsförderung. Genau wie Sportförderung ist auch sie in der Schweiz gut verankert. Den fruchtbaren Boden dafür schafft die öffentliche Hand dank exzellenter Bildung, einem freiheitlichen Wirtschaftssystem und stabilen Rahmenbedingungen. Unsere ETHs und Universitäten führen beste Grundlagenforschung durch. Und Fachhochschulen fokussieren auf die angewandte Forschung, Entwicklung und Umsetzung von Wissen in marktfähige Innovationen – nahe an der Praxis im engen Kontakt zur Privatwirtschaft. Diese wird weiter durch regionale Innovationsförderung und Wissenstransfer unterstützt, in Schaffhausen zum Beispiel durch das ITS.

Der Kampf um die Spitzenplätze wird härter

Doch andere Staaten bieten dasselbe – vielerorts sogar viel mehr: Der Kampf um die Spitzenplätze wird härter, der Förderwettbewerb zieht an. Damit unsere Technologie-Unternehmen weiter erfolgreich im Wettbewerb bestehen, müssen wir uns an den Schweizer Spitzenathleten orientieren: Auch unsere Industrie braucht gemeinsame Trainingszentren – für Innovation und Technologie. An einem Ort und unter einem Dach, unterstützt durch Expertenwissen von Hochschulen, findet dort industrienahe Forschungstätigkeit statt. Das Spannungsfeld aus gemeinsamer Forschung und gleichzeitiger Konkurrenzsituation spornt zu neuen Höchstleistungen an.

«Technologische Spitzenleistungen haben unsere Aufmerksamkeit und unsere Förderung verdient»: Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer. Bild: ZVG

Im Sportbereich ist Schaffhausen diesen Schritt bereits gegangen – mit dem kantonalen Sportanlagenkonzept (Kasak), welches überregionalen und nationalen Spitzensport fördert. Auch erste private Initiativen der Wirtschaft entstehen: Als «Knorri-Park» öffnet die Unilever ihr Werkareal in Thayngen für andere Firmen, um auf einem «Campus» Innovationen und Geschäftsmöglichkeiten rund um das Thema Food zu fördern. Schon in wenigen Wochen zieht das erste Unternehmen auf dem Areal ein. Die Kombination von geballter Expertise und vorhandener Infrastruktur für die Nahrungsmittelproduktion wird neue Impulse für innovative Produktideen auslösen.

«Damit die Schaffhauser Industrie langfristig wettbewerbsfähig bleibt, braucht es nebst solchen strategischen Initiativen von Unternehmen auch eine gezielte Unterstützung derartiger innovationsfördernder Infrastruktur.»

Christoph Schärrer, Wirtschaftsförderung Schaffhausen

Damit die Schaffhauser Industrie langfristig wettbewerbsfähig bleibt, braucht es nebst solchen strategischen Initiativen von Unternehmen auch eine gezielte Unterstützung derartiger innovationsfördernder Infrastruktur. Denn angewandte und industrienahe Innovationsförderung bringt gleich doppelt Mehrwert: erstens durch starke Produkte und zweitens durch die vor Ort entstandenen Kompetenzen und Expertisen für zukünftige Innovation und wirtschaftlichen Erfolg. Diese technologischen Spitzenleistungen haben unsere Aufmerksamkeit und unsere Förderung verdient. Mit dem gemeinsamen Ziel: mehr Innovation, Exzellenz und Wettbewerb. Ein Anstoss in diese Richtung könnte ein Kantonales Innovationsanlagenkonzept (Kaiak) sein.

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