Mutmasslicher Täter von Frankfurt: Psychisch labil und in Zürich gesucht

Schaffhauser Nachrichten | 
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Die Mutter überlebte die Attacke, weil sie sich in letzter Sekunde zur Seite rollte. Bild: Key

Immer neue Details werden über den Eritreer bekannt, der in Frankfurt eine Mutter und einen achtjährigen Bub vor einen ICE gestossen haben soll.

Ein 40-jährige Eritreer, der in Frankfurt mehrere Personen vor einen einfahrenden Zug stiess, unter anderem einen achtjährigen Buben und dessen Mutter, war in Zürich zur Fahndung ausgeschrieben. Dies sagten Vertreter der Kantonspolizei Zürich.

Der Mann habe demnach am vergangenen Donnerstag seine Ehefrau und die drei Kleinkinder am Wohnort in Wädenswil ZH eingesperrt. Sie mussten von der Polizei befreit werden. Zudem bedrohte der Mann eine Nachbarin und würgte sie. Der Gewaltausbruch kam für die Betroffenen überraschend. Sie hätten ihn noch nie so erlebt, sagten sie den Sicherheitskräften.

Wie die Zürcher Polizei weiter bestätigt, war der Mann in psychiatrischer Behandlung und krankgeschrieben. Demnach sei er bis Januar 2019 einer Arbeit nachgegangen, danach aber nicht mehr.

Der verheiratete Vater war im Jahr 2006 unerlaubt in die Schweiz eingereist. Im Jahr 2008 wurde ihm Asyl gewährt. Laut der Kantonspolizei Zürich habe er bis heute über die Niederlassungsbewilligung (C) verfügt. Er galt nach Angaben der deutschen Sicherheitsbehörden danach als gut integriert und sogar vorbildlich.

Das bestätigt auch die Zürcher Polizei: «Der Tatverdächtige war der Zürcher Polizei und der Zürcher Staatsanwaltschaft zuvor wegen Gewaltdelikten nicht bekannt», heisst es in einer Medienmitteilung. Die polizeilichen Ermittlungen hätten bisher auch keinerlei Hinweise auf eine Radikalisierung oder ein ideologisches Motiv ergeben, ebenso wie die genauen Tatumstände und Hintergründe. «Die Ermittlungen werden in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich, dem Bundesamt für Polizei und den deutschen Ermittlungsbehörden geführt», so die Kantonspolizei Zürich. (rd/sda)

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