Nach Crash in Asien: Auch die US-Märkte öffnen im Minus

Julian Blatter | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Nach dem Taucher der Börsen in Japan starten die US-Märkte im Minus in die Woche. Bild: Key

Nach Kursverlusten von letzter Woche geht es an den Börsen weiter bergab. Der Japanische Leitindex Nikkei verliert zum Wochenstart über 12 Prozent – auch der Schweizer SMI startet im Minus. Die US-Börsen starten mit Verlusten von 4,2 bis 5,4 Prozent. Diese Gründe werden genannt.

Zum Wochenstart ist der wichtigste japanische Börsenindex, der Nikkei 225, um 4451.28 Prunkte (-12,4%) gefallen und schloss bei 31’458.42 Punkten – der grösste Absturz seit 37 Jahren. Der breiter aufgestellte Topix-Index brach um 12,8 Prozent ein. Auch in anderen asiatischen Ländern ging es bergab: in Singapur verlor der Straits-Times-Index 4,8 Prozent, der südkoreanische Kospi-Index 8,8 Prozent.

Bereits Ende letzter Woche waren die Kurse an den Märkte weltweit unter Druck geraten, die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schreibt von einem «globalen Einbruch». Die asiatischen Kursverluste von Montag zogen weitere Kreise. In Europa fielen die Kurse, der Schweizer SMI tauchte am Montagmorgen zum Börsenstart um 2,2 Prozent auf 11’608 Punkte. Laut «Cash» wäre dies der tiefste Stand seit Anfang Mai. Stand 15.30 Uhr liegt der SMI bei 11’478 Punkten.

Am Nachmittag Schweizer Zeit eröffneten die Märkte in den USA. Auch sie mussten Verluste einstecken. Der S&P-500 startete in New York mit einem Minus von 4,2 Prozent. Der Nasdaq, der Index für Techwerte, verlor 5,4 Prozent.

Das sind die Gründe für die Turbulenzen

Medien nennen mehrere Gründe für die Kursverluste. Einer davon sind die schwachen Kennzahlen der US-Wirtschaft. Wie die Nachrichtenagentur «AP» berichtet, haben sich etwa die Zahlen der Neueinstellungen bei US-Arbeitgebern im letzten Monat stärker als erwartet verlangsamt. Auch die schwachen Ergebnisse von US-Techriesen drückt die Stimmung der Anleger. Gleichzeitig mehren sich die Befürchtungen, dass die US-Zentralbank FED ihren Leitzins auf dem hohen Stand von 5,25 bis 5,5 Prozent weiter hält. Dies erhöhe gemäss der Nachrichtenagentur die Gefahr einer Rezession in den USA. Die Effekte einer allfälligen Zinssenkung könnten gleichzeitig erst in einigen Monaten oder einem Jahr zu spüren sein. Auch die Angst der Anleger vor einer weiteren Eskalation im Nahostkonflikt wird als Mitgrund für die Kursverluste genannt.

Franken gestärkt

Der Franken hat an Stärke zugelegt, laut «Cash» sind die Marktturbulenzen dafür verantwortlich. Ein US-Dollar notierte am Montagmorgen bei 0,8507 Franken, zum Börsenschluss am Freitag waren es noch 0,9 Franken. Am Montagnachmittag (Stand 15:53 Uhr) lag der Wechselkurs bei 0,8484 Franken.

Der Euro sank gegenüber dem Franken um 0,6 Prozent. Für einen Euro bekam man zur Marktöffnung am Montag 0,9299 Franken, ein neues Jahreshoch. Stand 15:53 Uhr am Montag lag der Wechselkurs bei 0,9317 Franken.

Auch Kryptowährungen bleiben nicht verschont. Der Bitcoin fiel am Montag zeitweise unter die Marke von 50’000 Dollar, der tiefste Stand seit Febraur. Vor dem Wochenende stand er noch bei über 60’000 Dollar. Auch andere Kryptowährungen wie verloren an Wert, so rutschte der Ether-Kurs um etwa 15 Prozent auf 2340 Dollar ab. Wie die deutsche «Wirtschaft Woche» berichtet, fiel die gesamte Marktkapitalisierung des Kryptomarkts um 14 Prozent auf 1,85 Billionen Dollar, heisst: Etwa 250 Milliarden Dollar an Anlegergeldern wurden vernichtet. Am Montagnachmittag lagen die Kurse von Bitcoin und Ether bei um die 53’000 und etwas unter 2400 Dollar.

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren