Von Deutschland nach Spanien: Thurgauer Gasballonteam wird Vizeweltmeister im Distanzflug

Lucas Blumer | 
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Die beiden Thurgauer Gasballonpiloten Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger sind die neuen Vizeweltmeister im Gasballon-Langdistanzflug. Beim 67. Gordon-Bennett-Rennen flogen sie innerhalb von 66 Stunden von Deutschland bis nach Spanien.

Zusammen mit 21 anderen Gasballonen starteten die beiden Thurgauer Piloten Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger am vergangenen Wochenende in Münster (DE) in das Gordon-Bennett-Rennen. Ein Distanzrennen, bei dem in einem Gasballon eine möglichst weite Strecke zurückgelegt werden muss. Der einzige erlaubte Antrieb ist dabei der Wind.

Die Gasballone der Teilnehmenden vor dem Start in Münster, Deutschland. Ganz vorne zu sehen: Der Ballon vom Team SUI 1. Bild: zVg

Durch die Nordwinde sei bereits vor dem Start klar gewesen, dass die Teilnehmenden in ihren Ballonen in Richtung Spanien fliegen werden, wie das Team schreibt. Auf ihrer Reise werden die Piloten durch ein fünfköpfiges Bodenteam unterstützt, welches die Meteorologie, Taktik und Flugsicherung überwacht und sicherstellt. Vor Ort verfolgt ein Rückholteam den Ballon und sorgt für eine sichere Landung.

Nach dem Start in Münster ging es für die beiden Piloten über Deutschland und Frankreich in Richtung Biskaya, eine Bucht des Atlantischen Ozeans, die sich entlang der Nordküste Spaniens und der Westküste Frankreichs erstreckt. Das Ostschweizer Team wählte die westlichste Route über die Biskaya, um dann die Höhenwinde bei 4000 Metern in Richtung Spanien und Portugal nutzen zu können.

Nur noch Wasser unter dem Korb

«Für mich war es ein ganz spezieller Moment, als unter uns nur noch Wasser zu sehen war», lässt sich Kurt Frieden in der Mitteilung seines Teams zitieren. «Wir haben volles Vertrauen in unser Team zu Hause», so Pascal Witprächtiger. «Wir können uns voll auf die Steuerung des Ballons konzentrieren und die Winde suchen, welche das Team in den Wettermodellen gefunden hat.»

Der Ausblick aus dem Korb über das Meer. Bild: zVg

Insgesamt 17 von den 21 gestarteten Ballonen erreichten das spanische Festland, wo sich bald die Spreu vom Weizen trennte. Grund dafür waren diverse Herausforderungen wie beispielsweise der gesperrte Luftraum über Madrid oder eine Militärübung in Portugal. So schafften es noch sieben Ballone, sich bis nach Südportugal vorzuarbeiten.

Südwestlichster Punkt Europas erreicht

Nach insgesamt 2100 Kilometern und über 66 Stunden Flugzeit landeten die ersten drei Teams innerhalb von drei Kilometern bei Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands. Die Thurgauer Piloten mussten sich nur vom österreichischen Team geschlagen geben und landeten so auf dem zweiten Platz. Gemäss der Tradition wird das siegende Team das übernächste Rennen austragen. «Wir freuen uns bereits auf die österreichische Gastfreundschaft», meint Witprächtiger.

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