Zum Abschied vom ehemaligen Schaffhauser Leichtathleten Bruno Rapold

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Auszug aus der LCS-Jubiläumsbroschüre: Gewinn der Bronzemedaille an der Junioren-SM 1987 in Lausanne mit Bruno Rapold (2. v. r.). Bild: zVg

Nach schwerer Krankheit verstarb kürzlich Bruno Rapold. Der Leichtathlet und BBZ-Sportlehrer war einer der besten Weitspringer in unserer Region. Anfangs der 90er-Jahre war er wesentlich an den goldenen Zeiten der Sprintstaffeln des LC Schaffhausen beteiligt.

von Ernst A. Müller, LCS-Ehrenpräsident

Es ist noch nicht lange her, als Bruno Rapold in der Stadt anzutreffen war, wo er seine Mutter beim Einkaufen begleitete und sich mit seinen Kollegen vom Leichtathletik Club Schaffhausen (LCS) wie eh und je lachend unterhielt. Nun ist er viel zu früh verstorben. Bruno Rapold war in Leichtathletik-Kreisen wie auch als Sportlehrer am Berufsbildungszentrum Schaffhausen eine beliebte Persönlichkeit.

Weitsprung- und Sprinttalent

Bruno Rapold zeichnete sich als vielseitiges Bewegungstalent aus. Dank seiner Schnelligkeit und Sprungkraft überbot er im Weitsprung die magische Sieben-Meter-Marke. Mit seinen 7,12 Metern ist er der fünftbeste LCSler aller Zeiten. Mit den Staffeln über 4x100 und 4x400 Meter hält er nach wie vor die Kantonalrekorde.

Goldenes Zeitalter der LCS-Sprintstaffel

Ende der 80er-Jahre entwickelte sich eine aufstrebende Leichtathletikgeneration. Bei LCS-Trainer Daniel Peter standen sowohl Leistung als auch Spass im Vordergrund. Daraus resultierten Erfolge wie die SM-Medaillen von Gabi Schedler, Brigitte Breu oder Käthi Sutter. Die Sprinter von der Trainingsgruppe trumpften an den Junioren-Schweizer-Meisterschaften 1987 gross auf. Der 19-jährige Bruno Rapold gewann in Lausanne mit seinen Kollegen Thomas Keller, Wolfgang Götschmann und Markus Koll die Bronzemedaille über 4x100 Meter. Die 42.83 Sekunden sind noch heute Kantonalrekord bei den U20 und sogar den U23.

Legendäre Staffel-Rekorde purzeln

Die jungen Sprinter entwickelten sich weiter, neue Talente stiessen dazu. Nun wollten sie den legendären Kantonalrekord über 4x100 Meter bei den Männern von 42.5 Sekunden aus dem Jahr 1974 von Christian Jacober, Sepp Meier, Heini Brogle und Gusti Munz angreifen.

An den Schweizer Vereinsmeisterschaften 1993 in Jona gelang dies Thomas Keller, Roni van Loon, Bruno Rapold und Roman Troxler in der Zeit von 42.06 Sekunden eindrücklich. Kurz danach verbesserten sie diesen Rekord auf 41.82 Sekunden. Ein Jahr später erzielten Rapold und Keller mit Wars Aniol und Reto Wirz in 3:23.80 auch über 4x400 Meter einen neuen Kantonalrekord, der noch heute Bestand hat.

Engagement für Sport und Gesellschaft

Bruno Rapold war nicht nur ein erfolgreicher Sportler, sondern auch ein engagierter Mensch. Nach seiner Sportkarriere stand er über Jahre beim «Schafuuser Bölle» als Starter und an zahlreichen Meetings als Schiedsrichter im Einsatz. Er motivierte Tausende Lernende am BBZ und vermittelte ihnen die Freude an der sportlichen Betätigung.

Wir werden Bruno Rapold in bleibender Erinnerung behalten.

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