In sechs Tagen in drei Wettbewerben: Straffes Programm für die Kadetten nach der Nati-Pause
Nach der Länderspielpause geht es für die Kadetten Schaffhausen Schlag auf Schlag. Den Anfang macht am Donnerstagabend das Liga-Auswärtsspiel beim BSV Bern, am Samstag steht dann der Cup-Achtelfinal in Basel an, und am Dienstag müssen in der European League gegen Benfica Lissabon zwingend Punkte her.
Zurück zum Alltag: Nach dem Handball-Fest der Schweizer Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich in der voll besetzten Schaffhauser BBC-Arena kehrten die beiden Nationalspieler Mehdi Ben Romdhane und Luka Maros wieder zurück ins Kader der Kadetten. Auch Odinn Rikhardsson (Island), Ariel Pietrasik (Polen) und Yari Prince (Schweiz Junioren) sind nach den Einsätzen für ihre Landesauswahlen wieder zurück im Kreis der Schaffhauser Handballer. Seit Dienstag wird wieder zusammen trainiert, bereits am Donnerstagabend (19.15 Uhr, Mobiliar-Arena Gümligen) steht das Liga-Auswärtsspiel beim BSV Bern an.
An Athletik und Kraft gefeilt
Die spielfreie Phase nutzte Trainer Hrvoje Horvat für intensives Athletik- und Krafttraining. «Es ging darum, uns wieder zu erfrischen und die Akkus wieder aufzuladen», so der 46-jährige Kroate. So konnte sich auch der zuletzt verletzte Goalie Julien Meyer wieder langsam ins Team einfügen und wird gemäss Horvat beim Spiel in Bern ins Aufgebot zurückkehren. Geduld aufbringen muss dagegen weiterhin Lucas Meister. Der Kreisläufer fällt mit einer Knieverletzung bis Ende des Jahres aus und arbeitet derzeit in der Reha an seinem Comeback.
Gefüllte Akkus werden die Kadetten brauchen. Innert nur sechs Tagen stehen die Schaffhauser gleich in drei Wettbewerben im Einsatz. Nach dem Meisterschaftsspiel in Bern steht schon am Samstag der Achtelfinal im Schweizer Cup gegen Ligakonkurrent RTV Basel auf dem Programm, ehe am Dienstag im European-League-Spiel bei Benfica Lissabon zwingend Punkte her müssen, um die Chance auf den Verbleib im Wettbewerb zu wahren. «Das werden herausfordernde Tage», sagt Trainer Horvat mit Blick auf die Belastung der ihm zur Verfügung stehenden Spieler. «Wir müssen die Minuten gut verteilen und mit unseren Kräften haushalten.»
Heim- und formstarke Berner
Und doch sei dies nur bedingt planbar, denn «jedes Spiel ist eine lebendige Materie», wie Horvat immer wieder die Unberechenbarkeit der jeweiligen Spielsituationen beschreibt. «Wir nehmen es Schritt für Schritt, zu weit nach vorne zu blicken, hilft uns nicht weiter.» Die nächste Aufgabe ist denn auch keine einfache, das wissen sie beim Schweizer Meister. Der BSV Bern ist traditionell heimstark und befand sich vor der Nationalteam-Pause in einer guten Form. Platz drei in der Tabelle mit aktuell 14 Punkten sind Beweis genug: Mit den Bernern ist zu rechnen. Zuletzt unterlag das Team von Trainer David Staudenmann beim HC Kriens-Luzern knapp mit 29:30.
«Ich erwarte, dass wir unsere Stärken zeigen: Aggressivität, eine bewegliche Deckung und Konzentration im Angriff.»
«Bern ist eine gut besetzte Mannschaft, die schon für einige Überraschungen gesorgt hat», weiss Horvat. «Sie spielen mit Selbstvertrauen und haben mit Felix Aellen einen Top-Mittelmann.» Der Schweizer Nationalspieler ist mit 90 Toren Topscorer seines Teams, gefolgt vom Ex-Kadetten-Spieler Michael Kusio und dem Deutschen Dominik Weiss. Besonders zu Hause seien die Stadtberner äusserst schwer zu bespielen, betont der Kadetten-Trainer. Sie konnten – mit Ausnahme des Derbys gegen Wacker Thun – alle ihre Heimspiele bislang gewinnen und rechnen sich entsprechend auch gegen den haushohen Favoriten und Tabellenführer ihre Chancen aus.
Horvat appelliert an die professionelle Einstellung der Spieler: «Ich erwarte, dass wir unsere Stärken zeigen: Aggressivität, eine bewegliche Deckung und Konzentration im Angriff.» Mit diesem Rezept könnte sich das straffe Programm ganz schnell als eine Woche ganz nach dem Geschmack der Kadetten herauskristallisieren.