Top-Spieler Torben Matzken verlässt die Kadetten Schaffhausen per sofort
Die Saison ist in vollem Gange. Ob national oder europäisch, den Kadetten Schaffhausen stehen wichtige Wochen ins Haus. Nicht mehr mit dabei sein wird jedoch Rückraumspieler Torben Matzken. Der 24-Jährige wechselt per sofort zum TVB Stuttgart in die deutsche Bundesliga.
Kraftvoll wirft er den Ball ins gegnerische Tor. Zwei Treffer gelangen Torben Matzken im Spiel der European League gegen Limoges. Dennoch verloren die Kadetten klar und deutlich mit 29:39. Mit gesenktem Kopf schlich auch Matzken schlussendlich vom Feld. Was da noch keiner wusste: Es sollte der letzte Auftritt des Deutschen im orangen Dress sein. Denn der Rückraumspieler verlässt per sofort die Kadetten und schliesst sich dem deutschen Bundesligisten TVB Stuttgart an.
«Wir sind einerseits traurig, dass uns Torben Matzken mitten in der Saison verlässt. Anderseits können wir heute festhalten, dass der Plan seit seiner Verpflichtung perfekt aufgegangen ist. Er kam als junges Talent zu uns, um sich weiterentwickeln und sich für die Bundesliga empfehlen zu können. Dieses Projekt endet mit dem heutigen Tag und kann als erfolgreich abgehakt werden. Wir wünschen Torben einen guten Start und viel Erfolg bei seinem neuen Team», erklärt Kadetten-Geschäftsführer David Graubner.
«Wir sind einerseits traurig, dass uns Torben Matzken mitten in der Saison verlässt. Anderseits können wir heute festhalten, dass der Plan seit seiner Verpflichtung perfekt aufgegangen ist.»
David Graubner, Geschäftsführer Kadetten Schaffhausen
Im Sommer 2021 zog es den 24-Jährigen damals vom deutschen Zweitligisten TuS Ferndorf in die Munotstadt. Ausgebildet worden war er zuvor von den Füchsen Berlin. In Schaffhausen zeigte er sogleich, welch grosses Potenzial in ihm steckt. Der Youngster half mit, gleich in seinem ersten Jahr den Schweizer Meistertitel einzufahren. Ausserdem erreichten die Kadetten in der European League das Viertelfinale. Mit seinem variablen Spiel und seiner Offensivpower machte Matzken immer wieder den Unterschied aus.
Und: Im Jahr 2023 verlängerte er seinen Vertrag in Schaffhausen bis Sommer 2025. Doch diesen wird er nun nicht erfüllen, zu gross ist der Drang, sich in der stärksten Handball-Liga der Welt zu präsentieren, die Rückkehr nach Deutschland ist ein lang gehegter Traum des Spielmachers. «Ich habe eine sehr schöne Zeit in Schaffhausen verbracht. Es hat mir Spass gemacht, jedes Jahr um die Schweizer Titel zu kämpfen und zu gewinnen. Auch die European-League-Spiele waren immer wieder Highlights für mich und ich werde diese vermissen. Ich bin dankbar für die Unterstützung der Kadetten über diese Jahre und werde die verbrachte Zeit immer schätzen.»
Drei Meistertitel, ein Cupsieg und zahlreiche internationale Highlightspiele stehen in der Kadetten-Vita von Matzken. Bei seinem neuen Club wird der 24-Jährige jedoch nicht um Titel mitspielen, sondern Matzken wird geholt, um den Abstiegskampf zu meistern. Nach zehn Spieltagen stehen die Schwaben mit 2:18 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Dort hat er einen Vertrag bis Sommer 2026 unterzeichnet und wird künftig mit der Rückennummer 22 für die Blau-Weissen auflaufen. «Ich freue mich sehr darauf, wieder in der stärksten Liga der Welt spielen zu dürfen. Mein Ziel ist es, dem Team so schnell wie möglich zu helfen und gemeinsam mit den Fans Siege zu feiern. Ich bin gespannt darauf, den Verein und das gesamte Umfeld kennenzulernen», sagt Matzken zum Dienstantritt bei seinem neuen Verein.
Keine Neuverpflichtungen
Und wie gehen die Planungen bei den Kadetten weiter nach dem prominenten Abgang? Die Schaffhauser werden jedenfalls nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kreisläufer Lucas Meister und dem Abgang von Matzken Stand jetzt nicht auf dem Transfermarkt tätig werden, wie Graubner erklärt.
Stattdessen werden die Ausfälle durch Spieler aus der eigenen Reserve und dem Nachwuchs punktuell kompensiert wie zum Beispiel durch Junioren-Nationalspieler Manoy Ugiagbe oder Kreisläufer Adam Petric, der bereits im Ligaspiel am Freitag gegen GC Amicitia Zürich zum Einsatz kam. «Ausserdem gibt es mit Mehdi Ben Romdhane und Juan Castro Alvarez zwei etablierte Mittelmänner im Kader, die jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen werden», sagt der Kadetten-Geschäftsführer.