Die Kadetten nehmen glücklich zwei Punkte aus Kreuzlingen mit

Fabio Bleise | 
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Aus dem Weg, hier kommt Luka Maros. Nach guter erster Halbzeit machten es die Kadetten Schaffhausen in Kreuzlingen noch mal spannend. Bild: Erich Mosberger

Nach guter erster Halbzeit verlieren die Kadetten im Gastspiel beim HSC Kreuzlingen den Faden und laufen zehn Minuten vor Schluss einem Drei-Tore-Rückstand hinterher. Durch einen Kraftakt gelingt es ihnen dann doch noch, das Spiel knapp mit 29:28 zu gewinnen.

Zehn Minuten vor Schluss des Kadetten-Auswärtsspiels beim HSC Kreuzlingen sah es danach aus, als müsste der Schweizer Meister wohl seine zweite Saisonniederlage einstecken. Gerade hatte HSC-Kreisläufer Thomas Rink für die Thurgauer zum 26:23 getroffen – Kadetten-Trainer Hrvoje Horvat reagierte umgehend mit einem Time-out, um sein Team wieder wachzurütteln und für die Schlussminuten einzustimmen. Zu viele Nachlässigkeiten hatten sich in das Spiel der Munotstädter eingeschlichen, die Verteidigung packte nicht richtig zu – und auch die Abschlusseffizienz liess zu wünschen übrig. Dies alles mündete im Drei-Tore-Rückstand.

Umstellungen zeigen Wirkung

Horvats Worte in der Auszeit schienen jedenfalls Früchte getragen zu haben. Im Stile einer Spitzenmannschaft konnten die Kadetten noch einmal den Schalter umlegen, was sicherlich auch an den von Horvat vorgenommen Änderungen lag. Er stellte die Abwehr um, die nun wieder mehr Stabilität bekam. Goalie Kristian Pilipovic konnte einige Paraden verzeichnen, und im Angriff zahlte sich das Risiko mit den eingesetzten siebten Feldspielern aus. Lucas Meister, David Hrachovec und Patrik Martinovic besorgten innert drei Minuten den 26:26-Ausgleich.

Yari Price behielt bei Treffer Nummer 27 die Nerven, ehe Ariel Pietrasik zwei Minuten vor dem Ende seine Farben erneut jubeln liess: 27:28 – die erste Kadetten-Führung nach dem 21:20 in der 40. Spielminute. Torben Matzken war es schliesslich, der Kreisläufer Kassem Awad in Szene setzte. Der Schwede tankte sich gegen HSC-Verteidiger Drilon Tahirukay durch und markierte 31 Sekunden vor der Sirene den entscheidenden Siegtreffer, da die Kreuzlinger danach keinen Wurf mehr auf das Kadetten-Tor zustande brachten. Die zwei Punkte waren unter Dach und Fach.

Beinahe ein Déjà-Vu-Erlebnis

Trotzdem zeigte sich Horvat ganz und gar nicht einverstanden mit dem Auftritt seiner Equipe – insbesondere nach dem Seitenwechsel. «Das war in der zweiten Hälfte bis auf die letzten zehn Minuten gar nichts. Nach der Umstellung haben wir richtig gedeckt und uns mit dem sieben gegen sechs im Angriff geholfen. Wir haben glücklich die Punkte mitgenommen», lautete seine Analyse. Dass noch ein solcher Kraftakt in den Schlussminuten nötig werden würde, war in der ersten Halbzeit so nicht abzusehen. «Mit vielen Ideen und Tempo nach vorne war der Angriff variabel, gut», konstatierte Horvat. «Dadurch haben wir einige leichte Tore erzielen können.»

«Wir sehen, dass noch viele Herausforderungen vor uns liegen.»

Hrvoje Horvat, Kadetten-Trainer

Dies drückte sich auch auf der Anzeigetafel aus. Kadetten-Linksaussen Marvin Lier besorgte in der 20. Minute mit seinem Treffer zum 7:10 die erstmalige Drei-Tore-Führung für seine Equipe. Diese konnten die Kadetten bis zur Pause konservieren, nach 30 Minuten stand es dann 14:17. Warum seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit dann so abbaute und den Gegner, der nun Lunte gerochen hatte, wieder zurück ins Spiel brachte, konnte sich Horvat nicht erklären. Er erklärte abschliessend: «Wir sehen, dass noch viele Herausforderungen vor uns liegen. Ich hatte schon ein Déjà-vu zur letzten Saison in Kreuzlingen, als wir auch solche Phasen hatten.» 

Die Schaffhauser Gastspiele am Bodensee waren seit dem erstmaligen NLA-Aufstieg des HSC Kreuzlingen 2022 immer «enge Kisten» – das scheint also fast schon Tradition zu sein. Ebenso aber auch, dass die Kadetten bisher alle sieben Spiele gegen die Thurgauer gewinnen konnten. Die glücklichen zwei Punkte nehmen sie aber auch diesmal gerne mit. Dennoch wird es eine gute Analyse des Spiels brauchen, um es am Mittwoch gegen GC Amicitia Zürich nicht ganz so spannend machen zu müssen. Die Austragung des Spiels war ursprünglich in Zürich geplant, doch steht dort wegen der Rad-WM keine geeignete Halle zur Verfügung. Also findet das Spiel kurzerhand in Schaffhausen statt.

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