Stadt und Kanton sind bereit, den FCS zu unterstützen: Doch die Profis erhalten keinen Rappen

Lucas Blumer | 
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, fotografiert am  , in . (Roberta Fele / Schaffhauser Nachrichten)
Stadt und Kanton Schaffhausen können sich vorstellen, den FC Schaffhausen zu unterstützen. Aber nur unter scharfen Bedingungen. Symbolbild: Melanie Duchene

In einer gemeinsamen Medienmitteilung haben der Kanton und die Stadt Schaffhausen heute Freitag darüber informiert, dass sie zu Gesprächen für eine mögliche Unterstützung des FC Schaffhausen bereit wären. Allerdings sollen ausschliesslich der Nachwuchs- und Breitensport unterstützt werden. Der Profibetrieb erhält keinen Rappen.

Die finanziellen Probleme des FC Schaffhausen sind bereits hinlänglich bekannt. Ende November geriet die Situation allerdings derart in Schieflage, dass der FCS die Stadt und den Kanton Schaffhausen um Unterstützung gebeten hat.

In einer gemeinsamen Medienmitteilung haben die Stadt und der Kanton Schaffhausen nun bekannt gegeben, dass sie zu Gesprächen mit dem FCS bereit wären. Die Behörden anerkennen die Bedeutung des FCS als Traditionsclub und als wichtigen Akteur zur Förderung des Breiten- und Nachwuchssports in der Region, weshalb auch ein öffentliches Interesse am Fortbestand des Clubs und seiner Aktivitäten bestehe. Voraussetzungen für mögliche Unterstützung seien allerdings neue Strukturen und volle Transparenz, machen Stadt und Kanton klar.

Kein Steuergeld für den Profibetrieb

Es ist wichtig zu unterscheiden, dass der FC Schaffhausen aus zwei Teilen besteht: Zum einen der Verein, der den Breiten- und Nachwuchssport fördert, an sich finanziell liquide ist und keine Schulden aufweist. Zum anderen die Aktiengesellschaft, über die der Profisport und der Stadionbetrieb laufen und wo sich Schulden in der Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags angehäuft haben. Stadt und Kanton sehen keine Möglichkeit, den Profibetrieb mit öffentlichen Geldern zu unterstützen.

Der Betrieb einer professionellen Fussballmannschaft sei keine öffentliche Aufgabe, weshalb auch keine gesetzliche Grundlage dafür besteht, einen solchen Betrieb mit Steuergeldern zu finanzieren, schreiben die Behörden.

Neue Strukturen für den Nachwuchs und das Stadion

Trotzdem könnte der FCS mit einer Finanzspritze der öffentlichen Hand unterstützt werden: Stadt und Kanton können sich vorstellen, einen Beitrag an die Infrastruktur für den Nachwuchs- und Breitensport zu leisten, da der FCS mit seinen Junior- und Nachwuchsmannschaften einen wichtigen Beitrag an die Gesundheit der Schaffhauser Bevölkerung leiste.

Um diese Finanzspritze zu erhalten, müsse der FCS aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen: So muss der Profibereich in den künftigen Strukturen klar vom Nachwuchs- und Breitensport abgrenzbar sein, damit die Gelder nicht umgeleitet werden können. Das gelte sowohl für die Organisation des FC Schaffhausen als auch für das Stadion, steht in der gemeinsamen Medienmitteilung.

Bezüglich des Erhalts des Stadions schlagen Stadt und Kanton vor, eine neue Betreiberorganisatorin als Trägerin der Infrastruktur zu Gründen. Diese neue Organisation könnte gegebenenfalls mit öffentlichen Geldern unterstützt werden.

Volle Transparenz

Abschliessend machen der Stadt- und Regierungsrat deutlich, dass eine Unterstützung mit Steuergeldern nur erfolgt, wenn der FCS blank zieht: Volle finanzielle Transparenz, inklusive Offenlegung der Eigentumsverhältnisse und vertraglichen Bindungen sowie ein vollständiger Einblick in die Bücher der FC Schaffhausen AG seien die Voraussetzungen.

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Kommentare (1)

Christoph Heusi Fr 06.12.2024 - 16:24

Steuer - Geld für den FCS und den überdimensionierten Fussballtempel ? Aber bitte diesmal ohne Tricksereien und Mauscheleien und erst nach einer Volksabstimmung !!!

Christoph Heusi

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