Das Ende der VBG Klettgau in der NLB

Den Ligaerhalt in der NLB hat die VBG Klettgau zwar zum zweiten Mal vorzeitig erreicht, aber wegen einiger Abgänge zieht sich das Team auf die nächste Saison aus der Männer-NLB zurück.
Das Kader der VBG Klettgau sei mit zehn Akteuren bereits für die noch laufende Saison etwas knapp gewesen, sagt Moritz Bolli, selbst Spieler, Captain und auch Präsident der Klettgauer Volleyballer. Mangels Nachwuchs, der jetzt ins NLB-Team nachrücken müsste – die 15 Kinder im neuen Kids-Volley seien leider noch zu jung –, blieb der formell seit 1999 existierenden Volleyballgemeinschaft – damals gebildet aus den Muttervereinen TV Beringen, Männerriege Löhningen und VBC Neunkirch – praktisch nichts anderes mehr übrig, als sich zurückzuziehen. Den Verein VBG werde es aber weiterhin geben, beruhigt Moritz Bolli, «unsere zweite Mannschaft hat kürzlich den Aufstieg in die 3. Liga geschafft und wird auch in dieser Liga spielen. Auch mit einigen Akteuren aus der aktuellen NLB-Mannschaft.»
Das sind zum Beispiel Artur Krein, Dominic Kern, Michael Bernhard oder Basil Bolli. Derweil wird Raphael Jakob mit dem Volleyball aufhören, Fabio Capoccia wird Trainer beim VC-Kanti-Nachwuchs, und Nick Seiler kehrt zu seinem Stammverein Smash Winterthur zurück.
Moritz Bolli in die NLA zu Jona
Einige der NLB-Spieler haben jedoch ganz andere (höhere) Pläne, so werden Moritz und Jonas Bolli weiterhin in der Nationalliga Volleyball spielen: Während es den einstigen NLA-Volleyballer bei Züri Unterland, Jonas Bolli, wohl zurück zu diesem Verein in Kloten zieht, der aktuell in der NLB ist, hat der Mittelblocker Moritz Bolli noch Grösseres vor: Ihm winkt ein Engagement in der NLA beim TSV Jona. So könnte sich der 27-Jährige nach zwei NLB-Jahren mit seinem Stammverein in der höchsten Schweizer Liga noch einen Traum verwirklichen. Es sehe gut aus, sagt der VBG-Vereinspräsident, dem es sehr wichtig war, dass die Klettgauer Mannschaft sportlich den Ligaerhalt in der NLB bereits vorzeitig und aus eigener Kraft geschafft hat.
So kommt es morgen Samstag (17.30 Uhr) in der neuen Kantihalle in Schaffhausen zum Abschiedsspiel der Klettgauer in der Nationalliga B gegen Oberdiessbach, das gewiss von einiger Wehmut begleitet sein wird. «Wir haben aber schon ein Ziel, wir wollen uns mit einem Heimsieg den 3. Rang in der Abstiegsrunde vor unserem Rivalen Smash Winterthur sichern.» Zudem werden sie nach dem Spiel bei einem Apéro, zu dem auch die VBG-Sponsoren eingeladen sind, die erfolgreiche Phase dieses tollen Teams würdig feiern und Abschied nehmen. Danach sei ein gemeinsames Nachtessen geplant.
Petra Scherrers wichtige Rolle
Abschied zu nehmen gilt es vor allem von der langjährigen Trainerin Petra Scherrer. Seit zehn Jahren wirkt die frühere NLA-Volleyballerin (beim KSV Wattwil, beim VC Kanti oder bei Aadorf) nun bei den Klettgauer Männern als wichtige Fördererin. «Sie half uns sehr, auch mit ihrer Erfahrung», betont Moritz Bolli, «individuell hat sie jeden von uns weitergebracht und letztlich auch uns als Mannschaft.» Die Schulleiterin an der Sekundarschule Lindberg in Winterthur habe in vielen Trainings hart mit ihnen gearbeitet, aber genau das habe sie zu höheren Zielen geführt. Ihr Assistenztrainer seit dieser Saison, Mustafa Issa, der gleichzeitig die KJS-Frauen in der 2. Liga trainiert, werde nach seiner Pension ebenfalls zurücktreten.
Präsident Moritz Bolli bedauert beim Abschied einzig, dass der Plan der VBG Klettgau von 2015, die Fusion mit dem VBC Schaffhausen, nicht realisiert werden konnte. Das Vorhaben sei an der VBC-Generalversammlung abgelehnt worden, da der VBC auch eine Frauenabteilung hat. Die VBG ist ein reiner Männerverein. Und wird es wohl auch bleiben – ab nächster Saison halt in der 3. Liga.(hcs.)