Das Weinland gehört zu den beliebtesten Wohnregionen im Kanton Zürich

Die Leerwohnungsziffer, das heisst der Anteil der leeren Wohnungen am gesamten Wohnungsbestand, hat sich im Kanton Zürich innert Jahresfrist leicht von 0,53 auf 0,56 Prozent erhöht. Rückläufig war sie dagegen im Weinland.
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Im Weinland sind Wohnungen und Häuser wieder besser belegt als in den Vorjahren. Das teilt das Statistische Amt des Kantons Zürich mit. Während in den Jahren 2015 bis 2021 die Leerwohnungsziffer zwischen etwas mehr als einem Prozent bis knapp 1,7 Prozent betragen hatte, liegt sie in diesem Jahr bei etwa 0,6 Prozent oder minus 0,15 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Damit schneidet das Weinland mit am besten von allen ländlichen Regionen im Kanton Zürich ab.
Vielleicht ist das Weinland für viele Leute gerade gegenüber der Stadt Zürich doch attraktiver und günstiger geworden.»
Insgesamt 98 Wohnungen stehen im Weinland leer, im gesamten Kanton Zürich sind es 4423. Zum Vergleich: 2022 lag der Leerstand im Weinland bei 245 Objekten, kantonsweit bei 6848. Am wenigsten ungenutzt sind im Weinland Einzimmerwohnungen (4), am meisten Vierzimmerwohnungen (31). 22 Häuser und 18 Neubauten haben derzeit keine Bewohner.
Gründe bleiben unklar
Ist angesichts dieser Entwicklung die Landflucht vorbei? Dazu wagt Basil Schläpfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Statistischen Amt, keine Aussage. Er stellt aber fest: «Von 2020 auf 2021 gab es auf dem Land einen starken Rückgang im Leerwohnungsbestand.» Die Wohnbautätigkeit in der Stadt Zürich sei zu dieser Zeit extrem tief gewesen, möglicherweise seien einige Leute deshalb aufs Land ausgewichen. Mit Blick auf die letzten Jahre zeige sich, dass die Leerwohnungsziffer auf dem Land eher tief bleibe. Wie es zur positiven Veränderung in diesem Jahr im Weinland kam, sei für ihn schwierig zu interpretieren. Er kann deshalb nur vermuten: «Vielleicht ist das Weinland für viele Leute gerade gegenüber der Stadt Zürich doch attraktiver und günstiger geworden.»
Nachdem die Leerwohnungsziffer in den drei vergangenen Jahren teilweise markant zurückgegangen war, meldet dieses Jahr eine Mehrheit der Zürcher Gemeinden allerdings wieder etwas höhere Leerstände. Von den Regionen weisen das Glattal und das Oberland die höchste Leerwohnungsziffer auf (1,10 respektive 1,07 Prozent), die Städte Zürich und Winterthur die tiefsten (0,07 respektive 0,14 Prozent).
Wie auf gesamtkantonaler Ebene sind die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in den Regionen eher klein. Den stärksten Anstieg verzeichneten das Umland von Winterthur und das Furttal (plus 0,18 respektive 0,14 Prozentpunkte). Insgesamt liegt die Leerwohnungsziffer nur in zwei Regionen über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (Glattal und Furttal). Anders als im letzten Jahr haben sich der Miet- und der Eigentumsmarkt im Kanton in die gleiche Richtung entwickelt. In beiden Teilmärkten sind die Leerstände angestiegen. Mit 914 Objekten ist der Eigentumsleerstand jedoch weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor Corona. Damals waren es jeweils mehr als 1000 Einheiten. Bei den Mietwohnungen wurden 3509 leere Objekte gezählt. Gegenüber dem Vorjahr sind das 320 Wohnungen oder acht Prozent mehr.