Die Spielgruppe Leuehof und die Kita Diessenhofen fusionieren

Thomas Brack | 
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Lida Rohner (l.) und Jacqueline Arni freuen sich über den Zusammenschluss von Kita und Spielgruppe zum Familienzentrum Chnopf. Bild: Thomas Brack

Die Spielgruppe Leuehof und die Kita in Diessenhofen haben einen Zusammenschluss vereinbart. Damit sollen vor allem Sprachprobleme bei Kindern besser bewältigt werden.

Rückwirkend per 1. Januar haben die Vorstände der beiden Vereine Spielgruppe Leuehof und Kita Diessenhofen eine Fusion beschlossen. In einem Gespräch haben die Geschäftsführerin der Kita, Jacqueline Arni, und die Vertreterin der Volksschulgemeinde Diessenhofen VSGDH, Lida Rohner, die Gründe für den Zusammenschluss dargelegt. In einer Projektgruppe wurden die Grundsteine der Fusion gelegt. Das Ziel ist eine Verschlankung der Strukturen und insbesondere die sprachliche Frühförderung. Der Verein soll neu Familienzentrum Chnopf heissen. Präsidiert wird er vom Stadtpräsidenten und aktuellen Kita-Präsidenten Markus Birk.

Dringend nötige Restrukturierung

Die Reorganisation erwies sich aus folgenden Tatsachen als dringlich: In der Gemeinde Diessenhofen verfügen rund zwei Drittel der in den Kindergarten eintretenden Kinder über ungenügende Kenntnisse der Schulsprache Deutsch. «Sprachliche Schwierigkeiten in den ersten Lebensjahren wirken sich nachteilig auf die schulische Laufbahn und das Leben überhaupt aus», erklärt die Verantwortliche der VSGDH für die Projektleitung Frühförderung, Lida Rohner. Umgekehrt fördern gute Sprachkenntnisse schulische Leistungen, die soziale Teilhabe und das eigene Wohlbefinden der Kinder. Hier setzt die Frühförderung den Hebel an. «So früh wie möglich damit zu beginnen, Deutschkenntnisse zu vermitteln, kann helfen, spätere teurere schulische Massnahmen zu sparen», ist Rohner überzeugt.

Daher hat die Gemeinde Diessenhofen die Zusammenarbeit mit der VSGDH stark intensiviert. Der neue Verein Familienzentrum Chnopf hat ein Projekt vorgelegt, dass insbesondere Kinder ohne genügende Deutschkenntnisse schon früh gefördert werden.

Für einen guten Start in den Kindergarten und die Schule ist es wichtig, dass sich die Kinder auf Deutsch verständigen können. Alle Kinder sollen die gleichen Startchancen haben. Fremdsprachige Eltern sollen ermuntert werden, ihre Kinder schon früh beim Deutschlernen zu unterstützen.

In der Spielgruppe oder Kita können Kinder spielerisch Deutsch lernen, weil sie mit anderen Kindern zusammen sind und die Fachpersonen dabei helfen. Dabei lernt das Kind neue Freundinnen und Freunde kennen und spielt und bastelt in einer grösseren Gruppe. Auch diese sozialen Interaktionen helfen beim Start in den Kindergarten. Besuchen fremdsprachige Kinder der Gemeinde Diessenhofen die Spielgruppe Leuehof in Diessenhofen, so ist für sie der zweite Halbtag kostenfrei. Bei Fragen dazu können sich interessierte Eltern an Jacqueline Arni wenden, kita-diessenhofen@gmx.ch. Ihr zufolge findet das Angebot grossen Anklang. «Wir betreuen momentan rund 30 Kinder in der Spielgruppe und mehr als 70 Kinder in der Kita.»

Faire Startbedingungen

Die Einstufung erfolgt mittels einer Sprachstandserhebung (Fragebogen). Der Verein erhält eine finanzielle Unterstützung durch die VSGDH, die Stadtgemeinde und die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen. Die politische und die Schulgemeinde eilen mit diesem momentan freiwilligen Angebot ein Jahr voraus. Denn im Schuljahr 2024/25 wird die vorschulische Sprachförderung im Kanton Thurgau ohnehin obligatorisch für alle Gemeinden.

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