Archäologische Funde im Kammgarnhof: Was für ein Gebäude stand dort?

Ralph Denzel | 
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Die Kantonsarchäologen bei der Arbeit. Bild: Roberta Fele

Die Schaffhauser Kantonsarchäologie hat bei den Bauerarbeiten auf dem Kammgarnhof spannende Entdeckungen gemacht. Eine gut erhaltene Mauer aus dem Mittelalter. Wofür das Gebäude ursprünglich genutzt wurde, ist allerdings noch nicht ganz klar. 

Bei den Grabungen im Kammgarnhof ist die Kantonsarchäologie bisher auf diverse Mauern aus unterschiedlicher Zeit gestossen. Das teilte die Kantonsarchäologie in einer Medienmitteilung mit. Dazu zählt auch eine gut erhaltene Mauer aus dem Mittelalter. Laut den Experten gehört sie zu einem Gebäude, welches bis zur Reformation 1527 Teil des Wirtschaftshofes des Klosters Allerheiligen war. Die ursprüngliche Bedeutung und Nutzung sei nicht klar, die massive und sorgfältige Bauweise weisse aber auf ein bedeutenderes Gebäude hin. Die älteste Darstellung aus der Chronik von J. J. Rüeger um 1600 betitelt ein Gebäude an dieser Stelle als «Pfrundhaus». Gemäss einem Projektplan von 1866, welcher vor der Umnutzung der Fläche als Industrieareal erstellt wurde, befand sich hier das Pfarrhaus.

«Das Gebäude hat man somit erst beim Bau der Kammgarnspinnerei 1866 ebenerdig abgerissen und die neuen Mauern der Spinnerei direkt auf die mittelalterlichen Mauern aufgesetzt», schlussfolgert die Kantonsarchäologie. Auch nach dem Abbruch der Spinnerei 1920 diente demnach die mittelalterliche Mauer weiterhin als Fundament für das heute noch stehende Gebäude Kammgarn Nord.

Seit Anfang März untersucht die Kantonsarchäologie eine Fläche im Süden des Gebäudes Kammgarn West. Auch da sind bereits wieder alte Gebäudegrundrisse freigelegt worden. 

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