Neunkircherin erhält Manor Kunstpreis
Martina-Sofie Wildberger heisst die Gewinnerin des Manor Kunstpreises Schaffhausen 2019. Die Auszeichnung ist mit 15'000 Franken dotiert.
Wichtiger Förderpreis
Der Manor Kunstpreis wurde 1982 von Philippe Nordmann ins Leben gerufen, um jungen Schweizer Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Er wird jährlich von einer Fachjury verliehen. Ein Blick auf die Liste der Preisträger zeigt, dass der Manor Kunstpreis zum internationalen Durchbruch einer ganzen Reihe von Künstlern, wie zum Beispiel Luciano Castelli (Kunstpreis Luzern 1984), Marie José Burki (Kunstpreis Genf 1993), Pipilotti Rist (Kunstpreis St. Gallen 1994), Yves Netzhammer (Schaffhausen 1998) oder Lena Maria Thüring (Kunstpreis Basel 2013) beigetragen hat.
Eine Einzelausstellung im Schaffhauser Museum zu Allerheiligen im Herbst des kommenden Jahres, eine Publikation sowie 15'000 Preisgeld - das erhält die Neunkircherin Martina-Sofie Wildberger. An sie geht der Manor Kunstpreis Schaffhausen 2019. Ihre neuste Arbeit ist eine polyphone Improvisation über fünf Worte: I want to say something. Zusammen mit anderen Performern oder solo lotet sie die gesprochenen Worte und ihre Variationen in Rhythmus, Intensität oder räumlichen Anordnungen aus - es wird laut und lauter, schneller, langsamer oder auch ganz still.
Wie das Museum zu Allerheiligen mitteilt, ist das Publikum dabei Teil dieses Klangraumes, «Teil einer aufgefächerten Erfahrung, was Worte und Stimmen vermögen». Es gehe um Kommunikation und Verständigung, um Resonanz und ums Verhandeln von Beziehung, aber auch um poetischen Ausdruck, um Verkörperung von Stimme im Raum. Die Selbstermächtigung der Künstlerin, sowohl generell als auch auf künstlerischer und politischer Ebene Raum einzunehmen, habe die Jury ebenso überzeugt wie die Performerin dabei Sprache als Machtinstrument vorführe.
Martina-Sofie Wildberger wurde 1985 geboren und ist Bürgerin von Neunkirch. Mittlerweile lebt und arbeitet sie in Genf, Zürich und Rom, wo sie derzeit als Laureatin am transdisziplinären Programm des Istituto Svizzero di Roma teilnimmt. In Genf studierte sie an der Universität Kunstgeschichte und deutsche Literatur sowie Kunst an der Haut école d'art et de design; beide Studiengänge schloss sie mit einem Master of Arts ab. Atelierstipendien in Berlin, Paris und New York ermöglichten ihr die Weiterentwicklung ihres künstlerischen Schaffens, das bereits Würdigung fand durch einen Swiss Art Award, den Gertrude Hirzel und den Kiefer Hablitzel Preis. (lex)