Weihnachtszeit ist Filmabendzeit: Das sind die Tipps der SN-Redaktion

Schaffhauser Nachrichten | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Die SN-Mitarbeitenden haben für Sie ihre Lieblingsfilme zusammengetragen. Symbolbild: Melanie Duchene

Draussen ist es dunkel und kalt – der perfekte Zeitpunkt für einen Filmabend, vor allem wenn man rund um Weihnachten am nächsten Morgen nicht früh aufstehen muss. Wir haben für Sie ein paar Filmtipps zusammengestellt – vom Actionklassiker über Weihnachtsromanzen bis hin zum grossen Drama ist für jeden Geschmack etwas dabei.

«Wunderschön»: Eine Tragikomödie direkt aus dem Leben

Körperfrust, Schönheitsideale und Midlife-Crisis: Die deutsche Tragikomödie von Karoline Herfurth holt die Zuschauerinnen und Zuschauer mitten im Leben ab und spricht das an, womit viele zu kämpfen haben – das Aussehen. Der Film zeigt die Problemzonen fünf verschiedener Frauen in unterschiedlichem Alter. Mit viel Herz, Humor und Tiefgang schafft es «Wunderschön», ernste Themen wie Selbstwertgefühl und gesellschaftlichen Druck authentisch und einfühlsam zu behandeln. Dabei balanciert er geschickt zwischen lustigen und tiefgründigen Dialogen, sodass man sich selbst dabei erwischt, wie einem lachend die Tränen über die Wangen kullern. Herfurth überzeugt sowohl als Regisseurin als auch Schauspielerin, unterstützt von einem starken Ensemble. Die Dialoge sind lebendig, die Charaktere facettenreich, und die Botschaft ist klar: Schönheit ist nicht alles.

 

«Love Actually»: Hugh Grant tanzt durch 10 Downing Street

Die Handlung des Films beginnt fünf Wochen vor Weihnachten. In verwobenen Episoden werden acht «Liebesgeschichten» der verschiedenen Protagonisten bis zum Weihnachtsfest erzählt. Da ist beispielsweise der frisch gewählte britische Premierminister David (Hugh Grant), der sich in Natalie, die in seinem Amtssitz, der 10 Downing Street, als Angestellte arbeitet, verliebt. Doch nicht alle Protagonisten sind glücklich. Peter und Juliet heiraten, und Peters bester Freund und Trauzeuge Mark leidet, weil er ebenfalls in die Braut verliebt ist. Egal, wie die acht Liebesgeschichten ausgehen: Das Allerbeste am Film ist die Tanzszene von Hugh Grant, nachdem er dem amerikanischen Präsidenten die Stirn geboten hat.

«Stirb langsam»: Was wäre Weihnachten ohne Bruce Willis?

«Es gibt Leute, die sagen, ‹Stirb Langsam› ist ein Weihnachtsfilm, und Leute, die falsch liegen», heisst es im Internet. Ob weihnachtlich oder nicht, kultig ist die Filmreihe allemal. Bruce Willis wurde als Polizist John McClane zur Ikone. Der Schauspieler zog sich krankheitshalber aus dem Rampenlicht zurück. Weitere Willis-Filme wird es nicht mehr geben. Zeit, diejenigen zu schätzen, die es gibt. Wie wärs also über die Festtage mit einem «Stirb Langsam»-Marathon? Und sind wir ehrlich: Wenn John McClane im ersten Teil der Reihe am Weihnachtsabend mit einem riesigen Teddybären in Los Angeles eintrifft, kommen doch irgendwie Weihnachtsgefühle hoch.

 

«Asphalt Cowboy»: Der einsame Cowboy zwischen Leuchtreklamen

Besinnlichkeit mal anders: «Asphalt Cowboy» aus dem Jahr 1969 ist die Antithese zum traditionellen Hochglanz-Hollywood-Kino, ein Meilenstein der sogenannten New-Hollywood-Ära, die das Scheinwerferlicht auf ambivalente Aussenseiter richtet. Joe Buck ist einer davon. Der junge Texaner gibt seinen Tellerwäscherjob auf, um als Gigolo in New York das grosse Geld zu scheffeln. Er scheitert brachial. Der Film reflektiert mit dezidiertem Zynismus den «American Way of Life», wird allerdings erst durch ein bestechendes Hauptdarsteller-Duo und eine cineastische Ästhetik, die Western und Film noir gekonnt persifliert, zu einer nachhaltig bewegenden, ja besinnlichen Erfahrung.

 

«In the Mood for Love»: Ein enges Mietshaus in Hongkong war nie schöner

Es ist wohl der schönste Liebesfilm aller Zeiten. «In the Mood for Love» ist nicht schön, weil eine besonders kitschige Romanze erzählt wird. Das Gegenteil ist der Fall: Der Film spielt im Hongkong der Sechzigerjahre und folgt einem Mann und einer Frau, deren Ehegatten eine Affäre miteinander haben. Die Hintergangenen finden beieinander Trost, fühlen sich verstanden, doch können sich nie von ihrer peinigenden Melancholie lösen. Vielmehr ist es der schönste Liebesfilm, weil er ästhetisch formvollendet ist. Was Regisseur Wong Kar-Wai auf die Leinwand zaubert, ist ein bildgewaltiges Lehrstück, das sich kein Filmliebhaber entgehen lassen sollte.

 

«Mein Nachbar Totoro»: Eine Flucht vor den Herausforderungen des Lebens

«Mein Nachbar Totoro» ist ein japanischer Animationsfilm von Hayao Miyazaki aus dem Jahr 1988. Der Film erzählt die Geschichte der zwei Schwestern Satsuki und Mei, die mit ihrem Vater aufs Land ziehen, um näher bei ihrer kranken Mutter zu sein. In ihrer neuen Umgebung entdecken sie mystische Wesen, darunter der freundliche Waldgeist Totoro. Er bietet den Mädchen eine magische Flucht vor den Herausforderungen des Lebens. Es ist eine herzerwärmende Geschichte, die Zuschauer über Generationen hinweg begeistert hat.

 

«About a Boy»: Ein Egoist und ein Sensibelchen werden zu Freunden

Eine wunderschöne Mischung aus Witz, Wärme und tiefgründigen Botschaften. Die Entwicklung von der ungleichen Freundschaft zwischen dem egoistischen, sorglosen Will und dem sensiblen, ungewöhnlichen Jungen Marcus ist nicht nur rührend, sondern auch inspirierend. Der Film zeigt, wie wichtig es ist, sich zu öffnen, füreinander da zu sein und echte Verbindungen zu schaffen. Für diese besinnliche Zeit ist der Film perfekt, weil er Themen wie Familie, Zusammenhalt und Nächstenliebe in den Vordergrund stellt – Werte, die gerade um Weihnachten herum so wichtig sind. Dank der humorvollen Erzählweise bleibt er trotz seiner ernsten Momente locker und herzerwärmend. Ein idealer Film, um sich auf die schönste Zeit des Jahres vorzubereiten. 

 

«Triangle of Sadness»: Wenn verschiedene Welten aufeinanderprallen

Wie schiebt man am besten den Stress der Festtage beiseite? Mit einem guten Film, der einen zum Lachen bringt, gewürzt mit einer kräftigen Prise an schwarzem Humor. Der Film «Triangle of Sadness» des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund bietet all das. Er spielt in der Welt der Reichen und Schönen und zeigt die Abgründe unserer Gesellschaft. Satirisch, tragisch, geniale Dialoge. Hier prallen Welten aufeinander und auseinander, ein bisschen so wie in manchen Wohnzimmern an Weihnachten, nur drastischer.

 

«Manche mögen’s heiss»: Ein Muss für Filmfans

Billy Wilders Komödienklassiker sprüht vor Witz, Charme und zeitloser Unterhaltung. Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon brillieren in einer turbulenten Verwechslungsgeschichte um Liebe, Freundschaft und das Überleben in ungewöhnlichen Situationen. Mit seinem rasanten Tempo und der legendären Schlusspointe ist der Film ein Muss für Fans von Humor und Glamour der alten Hollywood-Zeit. Ein zeitloser Genuss – «Nobody’s perfect!»

 

«Nonnen auf der Flucht»: Wenn ein Raubüberfall schiefgeht

Diese britische Komödie verbindet Spannung mit urkomischen Momenten: Zwei Gangster, gespielt von Eric Idle und Robbie Coltrane, verstecken sich nach einem schiefgelaufenen Raubüberfall in einem Nonnenkloster – verkleidet als Nonnen. Der Film lebt von absurden Situationen, scharfem britischen Humor und charmanten Verwechslungen. Besonders die Dynamik zwischen den Hauptfiguren und die kuriosen Missverständnisse mit den echten Nonnen sorgen für Lacher. Ein herrlich skurriler Spass, der zeigt, dass man für den Glauben an die Menschheit keinen Heiligenschein braucht.

 

«So weit die Füsse tragen»: Von Leidensfähigkeit und Aufopferungsbereitschaft

Lose basierend auf dem gleichnamigen Buch folgt man in dem Film der Flucht eines deutschen Soldaten, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus russischer Gefangenschaft flieht und zu Fuss wieder nach Hause kommen will. Auf dieser Reise erlebt man zweieinhalb Stunden Dramatik pur, nur unterbrochen von herzzerreissenden Beispielen von Menschlichkeit, Leidensfähigkeit und Aufopferungsbereitschaft – und spätestens am Ende des Films bleibt kein Auge mehr trocken.

 

«Holidate» – Liebe auf geliehene Zeit?

Und wann bringst du endlich mal einen Partner mit? – Jedes Jahr müssen sich zwei Singles aufs Neue vor ihren neugierigen Verwandten rechtfertigen, werden an Heiligabend an den Kindertisch verbannt oder stolpern von einem schrecklichen Date ins nächste. Doch an einem besonders chaotischen Feiertag kreuzen sich ihre Wege, und alles ändert sich. Gemeinsam schmieden sie einen Plan: Von nun an geben sie sich an jedem Feiertag als das perfekte Paar aus. Was anfangs einfach und praktisch erscheint, wird jedoch kompliziert – denn echte Gefühle lassen sich nicht so leicht ignorieren.

 

Und was ist Ihr Lieblingsfilm? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren