Die Fitness der Schaffhauser Soldaten ist unterdurchschnittlich – und der Trend verspricht nichts Gutes

Dario Muffler | 
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Die Fitness der Schaffhauser Stellungspflichtigen ist unterdurchschnittlich. Bild: Key

Jede und jeder, der für die Schweizer Armee rekrutiert wird, absolviert einen Sporttest. Die Auswertung der letztjährigen Resultate zeigt: Schaffhauser Stellungspflichtige sind am wenigsten fit. Die Resultate stehen in einer Linie mit jenen aus den vergangenen Jahren.

Sporttests haben in der Armee eine wichtige Bedeutung. Die Punktezahl entscheidet, welche Funktion für die Rekrutin oder den Rekruten infrage kommt. Wer Grenadier werden will, benötigt 90 Punkte. Zum Vergleich: Die maximale Punktzahl liegt bei 125. Letztes Jahr lag der Punkteschnitt über alle Tests bei 67,6 Punkten. Die Kantone Appenzell Innerrhoden, Bern, Graubünden, Nidwalden, Obwalden, St. Gallen, Schwyz, Tessin und Zug liegen über dem Schnitt. Ganz am Ende der Tabelle steht der Kanton Schaffhausen.

Die 256 Männer und Frauen, die 2023 den Fitnesstest der Armee absolviert haben, erreichten eine durchschnittliche Punktzahl von 64,5. 2022 waren es fast zwei Punkte mehr – damals belegte der Kanton Schaffhausen auch nur den viertletzten Platz.

Schon in den letzten Jahren schnitten die Schaffhauserinnen und Schaffhauser jeweils schlecht ab. 2021 hatte Kreiskommandant Michael Trachsel erklärt, dass die Fitnessresultate mit den Ergebnissen in den psychologischen Tests und im Gesundheitscheck aufgewogen würden. «Sie sind schlau: Sie erzielen mit minimalem Aufwand ein maximales Ergebnis.»

Weniger Übergewichtige

Positiv entwickelt hat sich der allgemeine Zustand der Schaffhauser. Der Anteil der Übergewichtigen und Adipösen ist zurückgegangen. 2023 galten 21,9 Prozent der Sporttestabsolventen als übergewichtig, jeder Zehnte sogar als adipös. 2022 waren es rund zwei Prozent mehr.

Schweizweit ist ein positiver Trend festzustellen. Wie die Armee in ihrer Medienmitteilung zu den Testresultaten schreibt, hat die Zahl der Personen zugenommen, die als trainiert gilt. Knapp ein Viertel der zukünftigen Soldatinnen und Soldaten ist zudem ausreichend aktiv. Dieses Prädikat erhält, wer sich jede Woche mindestens 150 Minuten moderat bewegt oder 75 Minuten intensiv trainiert.

Der Fitnesstest der Armee umfasst fünf Übungen: Standweitsprung, Medizinballstoss, globaler Rumpfkrafttest, Einbeinstand sowie einen Ausdauerlauf. Die erhobenen Daten fliessen ins Bewegungsmonitoring der Schweizer Bevölkerung.

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