Was Schaffhauser Jugendliche nach ihrem Schulabschluss machen

Ralph Denzel | 
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Ein Grossteil der Schaffhauser Schulabgänger hat bereits eine Anschlusslösung in petto. Symbolbild: Key

Die Schulzeit ist vorbei, das Zeugnis in der Hand – wie geht es dann für die Schaffhauser Schülerinnen und Schüler weiter? Eine Erhebung gibt Antwort auf diese Frage – und zeigt klare Trends, wo es Jugendliche nach ihrem Abschluss hinzieht.

Die Schulzeit ist vorbei, der Ernst des Lebens beginnt. Für Schülerinnen und Schüler im Kanton Schaffhausen steht diese uralte Lebensweisheit wieder unmittelbar vor der Tür. Eine Erhebung der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons Schaffhausen (BIZ) zeigt, wo es für die jungen Menschen jetzt hingeht.

Für die meisten geht der Weg weiter

Schülerinnen und Schüler, die die Schule abschliessen, haben meistens klare Ideen, was jetzt kommt. Das zeigt die Erhebung. Von 906 Jugendlichen, die dieses Jahr ihren Abschluss machten, wussten nur 34 nicht, wie es danach weitergeht. Das bedeutet, 96,2 Prozent aller Absolventen wissen, wo es später für sie hingehen wird, wenn sie dann ihr Zeugnis in den Händen halten.

An den Sekundarschulen hatten in diesem Schuljahr gerade mal zwei Jugendliche keine Anschlusslösung, an Realschulen waren es sechs.

Die meisten Schülerinnen und Schüler, die nach ihrer Schulzeit erst mal nicht wissen, wie es weitergeht, haben gerade ein Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) hinter sich. Dort sind 25 Jugendliche ohne Anschlussmöglichkeit. Darunter sind auch 14 Jugendliche aus der Integrationsklasse. «Junge Migrantinnen bzw. Migranten benötigen tendenziell mehr Zeit, um den Einstieg in eine berufliche Ausbildung zu finden», heisst es in der Erhebung zur Begründung.

«Spitzenreiter» bei den Anschlusslösungen ist aber das Werkjahr: Von den 22 Schülerinnen und Schülern, die dieses absolviert haben, habe alle eine Anschlussmöglichkeit gefunden.

Was Schülerinnen und Schüler nach dem Abschluss machen

Von den 906 Schulabgängern im Jahr 2024 haben sich 12,6 Prozent für eine weiterführende Schule entschieden und werden im Herbst an die Kantonsschule, eine Fachmittelschule oder die Handelsschule gehen. In absoluten Zahlen sind das 114 Jugendliche.

Für ein Berufsvorbereitungsjahr haben sich 24,2 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der Realschule und 5,1 Prozent aus der Sekundarschule entschieden. Insgesamt sind das 103 Jugendliche.

Die meisten zieht es nach der Schulzeit in eine Lehre, die sie entweder mit einem Eidgenössischen Fachausweis (4 Jahre, EFZ), oder einem Eidgenössischen Berufsattest (2 Jahre, EBA) beenden wollen. Insgesamt 578 Jugendliche wollen diesen Weg einschlagen, was 63,8 Prozent entspricht.

Gute Chancen auf Lehrstellen

Ein Grund dafür ist laut dem BIZ die weiterhin sehr gute Lage am Lehrstellenmarkt in Schaffhausen. Bis Anfang Juli 2024 wurden 821 Lehrverträge geschlossen, wobei immer noch 226 Lehrstellen unbesetzt sind. Schulabgänger haben die Wahl zwischen 162 verschiedenen Berufen.

Manche Lehrbereiche suchen derweil dringender Lehrlinge als andere. Im Baugewerbe etwa gab es, Stand 5. Juli, 45 unbesetzte Lehrstellen, dicht gefolgt vom Verkauf, wo immer noch 39 Lehrstellen unbesetzt waren.

Im BIZ-Bericht zeigte man sich optimistisch, dass bis Ende September zumindest einige der noch offenen Lehrstellen besetzt werden können. Das bestätige die Erfahrung der letzten Jahre.

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