Donald Duck verschlägt es in seinem neusten Comic nach Schaffhausen und an den Rheinfall
Für seinen Onkel Dagobert Duck geht Donald bis ans Ende der Welt – oder dieses Mal nach Schaffhausen. Im neusten Comic kann man den Erpel aus Entenhausen hier in der Region auf seinen Abenteuern begleiten.
Die wohl berühmteste Ente der Welt war schon an vielen Orten. Im Weltraum, im Dschungel – eigentlich sollte man nicht fragen, wo sie schon war, sondern: Wo war die Ente noch nicht? Eine Antwort wäre da sicher lange gewesen: in Schaffhausen. Dieses Versäumnis hat Donald Duck jetzt aber, man möchte sagen, endlich nachgeholt. Im neusten Micky-Maus-Comic, welches am 5. Juli beim Egmont-Verlag erschien, verschlägt es den Erpel nämlich in die Munotstadt – zumindest kurzfristig.
Ab nach Schaffhausen
Von Anfang: In der Geschichte «In geheimer Mission am Bodensee» haben Donald Duck und sein Vetter Dussel einen Wanderurlaub im «Dreiländereck», wie es im Comic heisst und dabei Liechtenstein vergisst, gewonnen. Dick bepackt freuen sich die beiden, die ja «eigentlich nie irgendwas» gewinnen, auf ihren Urlaub. Allerdings hat Onkel Dagobert den Gewinn eingefädelt, denn seine böse Kontrahentin Gundel Gaukeley ist in just dieser Region unterwegs, da sie dort nach einem magischen, keltischen Amulett sucht, das dem Besitzer jeden Wunsch erfüllt.
So geht es für die beiden los. Da Entenhausen im Comic eine Direktverbindung nach Schaffhausen hat, folgen sie der bösen Magierin in Richtung Munotstadt.
Der Comic ist dabei gespickt mit kleinen Anspielungen auf Schweizer Lebensarten. Beispiel: Als die beiden Möchtegernabenteurer versuchen, Gundel die Karte, die zum Amulett führt, zu klauen, erwischen sie Einwickelpapier, in dem noch ein «Schoggiweggli» steckt. Da wohl auch viele nicht mundartfeste Leserinnen und Leser in diesen Comics schmökern, wird das Wort am Seitenende sogar extra erklärt.
In Schaffhausen angekommen, welches «Schweiz-typisch» direkt am Fusse eines grossen Berges liegt, geht es für Gundel in Richtung Rheinfall. Wie es sich für Touristen gehört, nehmen die drei dafür einen Reisebus.
Dort findet sie dann im Becken den ersten Teil des Amuletts und die Jagd der beiden geht weiter über den Bodensee nach Meersburg, bis nach Bregenz. Ob die beiden das Amulett am Ende finden, wird hier natürlich nicht verraten.
Das kenne ich doch – oder?
Keine Frage, der Zeichner Flemming Andersen, der sich bereits seit vielen Jahren einen Namen gemacht hatte und für unzählige Comics der berühmtesten Maus der Welt verantwortlich war, hat für den Comic keine «Vor-Ort»-Studien betrieben. Vieles wirkt so, wie sich die Leute die Schweiz wohl vorstellen.
Dafür dürften Kenner der Region doch ein ums andere Mal denken: Ist das etwa …? Die Meersburg etwa sieht verdächtig nach Schloss Laufen aus, ein Mühlrad, das den beiden Abenteurern einige Unannehmlichkeiten bereitet, sieht stark nach jenem aus, welches man auch beim Rheinfall antreffen kann.
Schaffhauserinnen und Schaffhauser sind dann vielleicht ein bisschen enttäuscht, dass Donald nicht den Munot besucht hat, dass er nicht im Chläggi gewandert ist und man den Rheinfall nur angedeutet erspähen kann. Trotzdem ist es ein schönes Gefühl, die eigene Region in einem so auflagenstarken Comic (ca. 55'000 verkaufte Exemplare pro Ausgabe) zu sehen, welches für 11.90 Franken im Handel erhältlich ist.