Warum der Musiker Simon Vetterli nur auf Mundart singen will

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Der Musiker Simon Vettleri. Seit Kurzem hat er seine erste Single veröffentlicht. Bild: zvg

Simon Vettleri ist Musiker und veröffentlicht seine erste Single «Kompass» - diese auf Mundart. Für ihn kommt nichts anderes in Frage. 

Wenn man sich mit Musikern unterhält, hört man schnell eine Leidenschaft in ihrer Stimme. Die meisten können nicht mehr ohne ihre Instrumente leben, scheinen einen ganz anderen Zugang zu Songs und deren Texten zu haben. So ist es auch mit Simon Vetterli, einem 30-jährigen Primarlehrer, der in Schaffhausen an der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH) studierte, im Weinland aufgewachsen ist und die Tage seine erste Single rausgebracht hat. Während unseres Gespräches merkt man die Leidenschaft, die den Menschen, die ihre Passion gefunden haben, eigen ist.

Aber von Anfang. «Ich wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf», sagt er. Schon im Kindergarten beginnt er auf dem Keyboard zu spielen, irgendwann kommt, wie fast bei jedem Kind, die Blockflöte, es folgen Trompetenunterricht und in der Oberstufe Gitarre.

«Meine Eltern haben mich sehr zur Musik gebracht, auch wenn ihr Stil mir heute eher nicht mehr so gefällt», sagt er und muss lachen. Seine Lieblingsband in der Kindergartenzeit sind die «Kastelruther Spatzen». Mit Schlager fängt es an, ehe sein Bruder ihm eine CD von «Gotthardt» schenkt, «damit ich mal was anderes höre», wie er sich erinnert.

Immer ist er mit Musik in Berührung, auf die eine oder andere Weise. Die Leidenschaft dafür kann wachsen, das Interesse an den verschiedenen Genres ebenso wie die Suche nach einer eigenen Identität als Musiker. So kommt er auch zur Mundartsprache: «Ich habe mit 16 einmal versucht, auf Englisch Texte zu schreiben, aber ich glaube, ich habe zwei Lieder ‹halbbatzig› hinbekommen», erinnert er sich an seine ersten Gehversuche im Songschreiben.

Dann entdeckt er die Mundart für sich, die gleich mehrere Merkmale abdeckt, die für ihn einen guten Song ausmachen. «Musik muss für mich authentisch sein und authentisch bin ich nur, wenn ich in Mundart singe.»

Nach einer KV-Lehre geht er an die PHSH in Schaffhausen, wird Primarlehrer. Seine Bachelorarbeit dreht sich auch um Musik und er entwirft ein Liederheft mit Unterrichtsmaterial, welches Lehrkräften helfen soll, möglichst einfach Musik zu machen – wenn nötig auch ohne Vorkenntnisse.

Diese Erfahrung bringt ihn als Musiker weiter, aber erst eine längere Reise bringt ihm die Inspiration für seine erste Single «Kompass». «Das Lied habe ich geschrieben, als ich in Neuseeland eine Heimwehphase hatte. Ich war an einem so schönen Ort, aber war nicht mehr glücklich.»

So entsteht ein sehr emotionaler Song über die Dinge, die ihm wirklich wichtig sind. Die Familie, die Freunde, die Musik.

Mehr Musik soll folgen: «Ich arbeite gerade an einem ganzen Album. Wenn alles gut geht, wird das im März nächsten Jahres erscheinen.» Die Wartezeit kann man derweil mit einer zweiten Single, die bereits fertig ist, überbrücken. Aktuell wird diese gerade im «Soundvalley Tonstudio» im Mühlenthal fertiggestellt.

Zur Person

Alter: 30
Zivilstand: Ledig
Wohnort: Luzern
Hobbys: Musik und Klettern
Letzte gekaufte CD: Ciao Baby, Ciao – Dabu Fantastic

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