EVP und FDP sind sich bei den Gesundheitskosten einig

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Von Jonas Mielsch

Das Medienhaus Meier mit «Schaffhauser Nachrichten», Radio Munot und Schaffhauser Fernsehen hat alle Nationalratskandidierenden des Kantons Schaffhausen eingeladen. Die Aufzeichnungen finden Sie auch online unter www.shn.ch. In der gedruckten Version der Zeitung publizieren wir jeweils einen Teil des Gesprächs. Für diese Serie sind insgesamt 16 Beiträge geplant.

Die Gesundheitskosten in der Schweiz steigen und steigen. Wie kann man dem entgegenwirken?

Regula Salathé: Bevor man sich überlegt, wie man die Kosten senken kann, muss man zuerst eine Analyse machen: Wo wird wie viel Geld ausgeben? Zudem ist es mir ein Anliegen, dass man die Hausärzte stärkt, sodass weniger Personen in den Notfall rennen. Behandlungen im Notfall sind teuer. Zudem müssen auch Fehlanreize verhindert werden. Man muss schauen, wo bei Spitälern gespart werden kann, aber auf keinen Fall beim Personal.

Claudia Ellenberger: Ich bin auch für eine Kostenanalyse, wie sie Frau Salathé vorschlägt, sodass man sehen kann, wo das Geld verloren geht. Zudem bin ich der Meinung, dass der Leistungskatalog wieder einmal überprüft werden müsste. Dann müsste man auch bei der Digitalisierung vorwärts machen, das würde die Gesundheitskosten auch senken

Claudia Ellenberger

Alter: 53

Wohnort: Löhningen

Motivation für die Kandidatur: «Ich setze mich für liberale Rahmenbedingungen für unsere wirtschaftlichen Betriebe ein.»

Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli brachte in der «Sonntagszeitung» kürzlich einen radikalen Vorschlag: Sie schlägt vor, dass man die Abschaffung des Obligatoriums der Grundversicherung in Betracht zieht. Was halten Sie davon?

Ellenberger: Ich denke, es darf kein Denkverbot herrschen. Das heisst, man muss über solche Ideen diskutieren und muss im Gesundheitsbereich überall hinschauen. Ich denke, die Gefahr dabei ist, dass es dann eine Zweiklassenmedizin gibt. Daher finde ich, dass man eher den Leistungskatalog der Grundversicherung überprüfen sollte, sodass man bei gewissen Versicherungsleistungen sagen kann, sie sind optional.

Salathé: Ich bin sehr froh, gibt es die obligatorische Grundversicherung. Daher bin ich gegen den Vorschlag der Zürcher Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli. Ich bin da auf der Seite von Frau Ellenberger. Es muss überprüft werden, welche Leistungen nötig sind für eine Grundversicherung und welche optional sind. Der Katalog muss angepasst werden.

Regula Salathé

Alter: 55

Wohnort: Wilchingen

Motivation: «Ich setze mich für ein starkes und finanzierbares Gesundheitssystem ein.»

Was halten Sie von der Idee, dass es eine Einheitskrankenkasse gibt?

Salathé: Das finde ich nicht gut. Es ist gut, gibt es verschiedene Krankenkassen. Es gibt Krankenkassen, die separate Verträge haben. Die Kassen sagen dann, dass sie diese und jene Leistungen nicht zahlen. Dafür gibt es günstigere Prämien. Es gibt auch Personen, die gewisse Leistungen nicht brauchen oder gar nicht wollen. Sie wollen dann auch nicht, dass ihre Krankenkasse solche Leistungen unterstützt.

Ellenberger: Es braucht einen gewissen Wettbewerb. Deswegen bin ich dafür, dass es verschiedene Anbieter gibt. So ringt man unter den Krankenkassen auch um gute Lösungen. Bei einer einheitlichen Krankenkasse befürchte ich, dass es wieder mehr Bürokratie gibt. Deshalb denke ich nicht, dass dies der richtige Weg ist.

Schlussgang

Die Rettung der Credit Suisse war …

Claudia Ellenberger: War wichtig und nötig für unser Bankensystem. Sie muss aber nachbearbeitet werden.

Regula Salathé: Die Rettung war nötig, das heisst nun aber, dass es eine Analyse und Folgen braucht.

Zuletzt in den Ferien war ich …

Ellenberger: Wir waren noch einmal als Familie mit unseren erwachsenen Kindern in Kanada in den Ferien.

Salathé: Wir waren zuletzt auf einem Campingplatz auf der anderen Grenzseite von Basel.

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