E-Trottis in Schaffhausen: Eine erste Zwischenbilanz

Seit Anfang Juli können in der Stadt E-Trottis der Firma Tier gemietet werden. Das Angebot wird ausgiebig genutzt, sagt der Anbieter, es fehlen nur mehr Abstellmöglichkeiten. Auf Facebook wird derweil kritisiert, dass die Trottis im Rhein landen.
Seit einem Monat rollen die mintfarbenen E-Trottis der Firma Tier durch Schaffhausen. Sie sind eines von drei Angeboten des Projekts «Sharehausen» und können momentan an 30 verschiedenen Standorten parkiert werden. Und sie werden gern genutzt. «Wir haben positive Resonanzen aus Schaffhausen. Unser Service wurde vom ersten Tag an ausgiebig genutzt», sagt Tier-Medienesprecher Patrick Grundmann. Täglich würden über 100 Personen den Service nutzen, knapp 1500 Nutzer habe Tier im ersten Monat verzeichnet. Die Anzahl Stationen soll in Zukunft noch erhöht werden. «Wir sind durchaus zufrieden mit dem ersten Monat.»
Im Rhein muss kaum gefischt werden
Vor der Lancierung hatten die Trottis für Skepsis gesorgt, in den sozialen Medien wurde die Befürchtung geäussert, dass die Gefährte wild parkiert würden oder sogar im Gebüsch oder im Rhein landen werden. Letzteres scheint nun passiert zu sein, wie ein Foto auf der Facebook-Seite «Du bist ein Schaffhauser/in wenn du...» zeigt, das bei der Rhybadi aufgenommen wurde. «Die ersten Trottis werden schon aus dem Rhein gefischt», schreibt der User, der das Bild gepostet hat. Darunter finden sich über 90 Kommentare auch mit weiteren Bildern. Manche Kommentierende sind sich nicht sicher, ob das Bild Fake ist. «Hast du gesehen, wie das Trotti herausgefischt wurde?», will jemand wissen. Ein anderer User meldet sich und sagt, er habe schon welche mit einem selbst gebastelten Enterhaken eigenhändig herausgefischt. Der Ärger ist gross: über die Trottis, aber auch über die Personen, welche sie in den Rhein werfen oder falsch parkieren.
«Wir haben positive Resonanzen aus Schaffhausen. Unser Service wurde vom ersten Tag an ausgiebig genutzt.»
Patrick Grundmann, Mediensprecher Tier Mobility
Patrick Grundmann sagt, es sei erst ein einziges Mal vorgekommen, dass ein Trotti im Rhein landete. «Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und werden weitere Massnahmen einführen, damit sich dies nicht wiederholt.» Tier arbeite jeweils eng mit der Polizei zusammen, um die Verursacher ausfindig zu machen.
Vandalismus könne mithilfe von technischen Anpassungen ziemlich gut eingedämmt werden. So verfügen die E-Scooter über eine Diebstahlsicherung, namentlich eine Wegfahrsperre und ein Alarmsignal. Zudem können Nutzerinnen und Nutzer der Trottis sich nur an offiziellen Standorten ausloggen. Bei Brücken und in Ufernähe können sie ihre Miete nicht beenden. Sie müssten also weiter bezahlen, wenn sie das Trotti dort stehen lassen. «Auch das mittlerweile hohe Gewicht unserer E-Scooter sowie die Blockierfunktion der Räder, wenn der E-Scooter parkt und nicht genutzt wird, verhindern oft Schlimmeres», sagt Grundmann. Die Trottis wiegen ungefähr 35 Kilogramm.
Mehr Parkplätze gewünscht
Dass die Miete der Trottis nur an offiziellen Standorten beendet werden kann, habe auch dazu geführt, dass es bisher keine einzige Reklamation bezüglich unsachgemäss abgestellter Trottis gegeben habe, so Grundmann weiter. Von einigen Nutzerinnen und Nutzern habe Tier aber erfahren, dass sie sich weitere Abstellmöglichkeiten wünschen. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, neue Stationen anbieten zu können», sagt der Mediensprecher. «Auch in Kooperation mit Arbeitgebern, die auf ihrem Grund eine Parkstation ermöglichen, damit die Arbeitnehmenden auch mit dem E-Scooter zur Arbeit kommen können.»