Zum Tod von Olifr M. Guz: Seine Musik bleibt
Mit gerade mal 52 Jahren ist Olifr M. Guz, Sänger der Schaffhauser-Band «Die Aeronauten», gestorben. Damit verliert die Musikwelt ein Multitalent.
Tod nach langem Herzleiden
Wie die Bandkollegen von Oliver Maurmann alias Olifr M. Guz am Donnerstagnachmittag auf Facebook bestätigen, ist dieser am 19. Januar nach langem Spitalaufenthalt gestorben. 114 Tage im Spital habe er im Spital auf ein neues Herz gewartet. In der Nacht auf Montag «hatte das Warten ein abruptes Ende». Seine gesundheitlichen Probleme mit dem Harzen machten Maurmann bereits seit über zehn Jahren zu schaffen. (sda)
Als Olifr M. Guz mit seiner Band «Die Aeronauten» das 20-jährige Jubiläum feierte, antwortete er auf die Frage der SN, wie sich das anfühlt: «Es fühlt sich an, als müssten wir endlich reich und berühmt werden. Wir planen, fett und arrogant zu werden, wenn es klappt.» Die Jahre hatten den Musiker und seine Band gezeichnet, fett und arrogant sind sie aber nie geworden, dafür prägend. Ihr Stil und ihre Lieder wurden weit über die Grenzen der Munotstadt berühmt, in der Guz Anfang der 90-er Jahre mit seiner Band startete, die sich, laut eigener Aussage, von einer «Rumpelkapelle zu einer orchestralen Grösse» entwickelte. Das zeigte auch ihr Album «Musik jetzt», welches sie 1997 veröffentlichten. Prägend war auch damals der unverkennbar (selbst-)ironische Schimmer, den Guz immer in seine Texte legte.
Aber Olifr M. Guz war mehr als nur der Frontmann von «Die Aeronauten»: Der Musiker, der von sich selbst mal sagte, er würde am liebsten Inforadio hören, war auch Produzent. Also solcher sagte er gegenüber den SN, würde er immer wieder versuchen «die Geschichte in der Musik herauszuschälen». Die Stile waren ihm dabei egal und so kam es, dass man ihn bei unterschiedlichsten Bands agieren sah.
So zum Beispiel in der Kombo «Naked in English Class»: Dort war er zusammen mit der Musikerin Taranja Wu unterwegs. Ikarus Records, welche die Platten der beiden verlegte, schrieb über Guz und seine Partnerin: «Da die Musik, die sie beide hören wollen, nicht existiert, sind sie gezwungen, sie selbst zu machen.» Daher würden sie jetzt eine Mischung aus «Punkrock und Elektro-Blues» machen, mit zwei Stimmen, die «klingen wie Abba aus der Hölle».
Aber nicht nur in Bands machte der Musiker von sich reden: So veröffentlichte er auch mehrere Solo-Platten:
Manche Songs coverte er auch, so wie hier «Am Blumenweg» von der Schaffhauser Band «Min King», welche er sehr schätzte. Guz nahm das Album 2012 in seinem Studio auf:
Wenn Guz keine Musik machte, konnte man ihn auch im Fernsehen sehen. So trat er lange Zeit bei der SRF-Serie «Güsel» auf, wo er an der Seite von Gabriel Vetter als Abfalldetektiv unterwegs war.
Das Multitalent wurde gerade mal 52 Jahre alt und starb am vergangenen Sonntag an einem Herzleiden.