Ab Zürich: Ein Extrazug für Schaffhausen
Der Halbstundentakt zwischen Zürich und Schaffhausen endet um 21 Uhr - das passt auch Regierungsrat Martin Kessler nicht. Ab Dezember wird es am Abend eine zusätzliche Verbindung geben.
Menschen, die zwischen Zürich und Schaffhausen pendeln, dürften mit der abendlichen Lücke im Halbstundentakt schon einige Male konfrontiert gewesen sein – und sich geärgert haben: Seit 2015 gibt es zwischen den beiden Städten einen Halbstundentakt. Mit einer Ausnahme: Wer den Zug um 21.05 nach Schaffhausen verpasst, muss eine geschlagene Stunde im HB Zürich auf den nächsten Direktkurs warten – oder aber via Winterthur reisen, was aber über eine Stunde dauert.
Diese Lücke wird nun in einem auf zwei Jahre angelegten Probeversuch behoben: Der Kanton Schaffhausen hat bei den SBB eine neue Zugsverbindung um 21.37 bestellt. Sie wird ohne Halt in Oerlikon und Bülach in die Munotstadt fahren – und dies bereits ab kommendem Monat. Dies hat der Kantonsrat mit dem Budget 2020 am Montag beschlossen. Denn der Zusatzzug ist nicht gratis: 700'000 Franken kostet er für die beiden Jahre.
Kritiker hatten Zweifel an der Notwendigkeit des zusätzlichen Kurses. Berufspendler seien so spät nicht mehr betroffen und für die Ausgehjugend sei es dann noch zu früh, um heimzukehren, meinte Andreas Schnetzler (EDU Gächlingen). Die grosse Mehrheit von 42 zu 11 Stimmen sah dies anders. Und sprach das Geld ohne Referendumsmöglichkeit. Eine solche hätte bewirkt, dass der Zug erst im nächsten Jahr in Betrieb hätte genommen werden können. So kann er jetzt mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember in Betrieb gehen. (lbb)