«Ironman-Triathlon wurde mir irgendwann zu langweilig»

Eva Kunz | 
Noch keine Kommentare
Der Fitness-Coach Philipp Schmid zeigt im Video Übung und erklärt, warum es wichtig ist Sport zu treiben.

Sich mehr zu bewegen, ist der Klassiker unter den Neujahrsvorsätzen. Unser «Kopf der Woche» Philipp Schmid erklärt, wie man das Ziel dieses Jahr wirklich erreichen kann.

Über 15 Neukunden haben sich im Fitnessstudio von Philipp Schmid seit den Weihnachtsferien angemeldet. «Das hat sicher auch mit den Neujahrsvorsätzen zu tun», sagt er. Schmid selbst hat sich das Sportmachen nie vornehmen müssen. Im Gegenteil – für ihn lautet im Sport die Devise: Hauptsache extrem.

Am Ironman, der für viele Sportler das grosse Ziel in der Disziplin Langdistanz-Triathlon darstellt, hat Schmid bereits 14-mal teilgenommen. Eine Strecke von über 220 Kilometern wird mit Schwimmen, Radfahren und Laufen bewältigt. Doch es geht noch extremer: Beim härtesten Langdistanz-Triathlon der Schweiz, dem Swissman-Triathlon, gilt es, zusätzlich drei Alpenpässe zu überqueren und damit insgesamt 5500 Höhenmeter zu überwinden. Vor zwei Jahren bestritt Schmid auch diesen – er war nonstop 19 Stunden unterwegs. «Der Ironman wurde mir irgendwann zu langweilig», sagt er. Im Sport suche er immer seine persönliche Grenze.

Philipp Schmid ist in einer Sportlerfamilie aufgewachsen. Er hat schon früh mit dem Tennisspielen angefangen und später mit dem Profitraining be-gonnen. Mit 18 Jahren beendete er seine Tenniskarriere abrupt. Stattdessen konzentrierte er sich auf den Beruf – machte eine Lehre im Verkauf und besuchte die Handelsschule. Später arbeitete er viele Jahre im Aussendienst einer Solarfirma. Ausdauersport wie Schwimmen, Mountainbiken, Rennvelofahren und Laufen übte Schmid aber weiterhin als Hobby aus – und das exzessiv. Neben Familie und Vollzeitjob trainierte er bis zu 25 Stunden pro Woche. Trainingskleidung hatte er immer und überall mit dabei. Selbst in die Ferien fuhr er oft – statt mit dem Auto oder dem Zug – mit dem Rennrad. «Als es für meine Familie einmal ins Tessin ging, fuhr ich acht Stunden früher los, damit wir gleichzeitig am Ziel ankommen würden», so der 45-Jährige.

In seinem Leben hatte der Fitnesscoach auch schon einige schwierige Momente. Auch hier half der Sport jeweils. «Das war für mich in solchen Zeiten eine Art Medizin.» Den Gedanken, sich eines Tages im Bereich Sport beruflich selbständig zu machen, hatte Schmid schon lange. Der Konkurs der Solarfirma vor zwei Jahren bedeutete für Schmid den Startschuss für die Gründung der Firma Phil­yourbody. «Am Anfang war es eine ‹One-Man-Show› auf 36 Quadratmetern», sagt er. Mittlerweile zählt sein Unternehmen fünf Mitarbeitende, die die Kunden in Einzel- und in Gruppentrainings betreuen.

 

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren