Mit orangen Nudeln Unfälle auf dem Rhein verhindern

Der Schweiss rinnt in Strömen. Wer dieser Tage keine Abkühlung im Rhein sucht, befindet sich wohl in der Minderheit. Und genau weil so viele Menschen den Rhein als Freizeitgebiet nutzen, kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen – sei es mit den Wiffen oder mit Kursschiffen. Deshalb stellte die Schaffhauser Polizei mit dem Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt Schaffhausen, der Kantonspolizei Thurgau, der Polizeidirektion Konstanz und der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) gestern im Strandbad Niderfeld in Stein am Rhein eine neue Präventionskampagne vor. Diese will elementare Verhaltensregeln vermitteln, wie die Verantwortlichen erklären.

Konflikte mit Berufsschifffahrt

Die gute Wasserqualität des Rheins sorge dafür, dass dieser immer intensiver genutzt werde, so die Polizeivertreter. Hubert Trenkle, Polizeihauptkommissar der Wasserpolizei Konstanz, sagte: «Damit kommt es zwangsläufig zu Konflikten mit der Berufsschifffahrt.» Remo Rey, Geschäftsführer der URh, erinnerte im gleichen Zuge daran, dass Kursschiffe aus verschiedenen Gründen nicht von ihrem Kurs ­abweichen könnten. Zwischen Gummibooten und Kursschiffen komme es darum auch immer wieder zu Unfällen. Martin Tanner, Chef der Schaffhauser Verkehrs- und Wasserpolizei, sagte deshalb: «Wenn wir nur einen Unfall verhindern können mit dieser Kampagne, haben wir schon gewonnen.»

Gratis Schwimmnudeln

Im Rahmen der Kampagne wurden allen Badis am Rhein, ab Eschenz rheinabwärts, orange Schwimmnudeln verteilt. Insgesamt stehen 2000 Stück zur Verfügung. Diese können von den Badegästen gratis mitgenommen werden. Dank diesen Nudeln sollen Schwimmer von Bootsführern besser gesehen werden. Ein Ersatz für Schwimmwesten seien sie aber nicht, betont die Polizei. Die Kosten für die Kampagne belaufen sich auf rund 10 000 Franken. Diese werden von den Kantonspolizeien Thurgau und Schaffhausen getragen.