Das sind die Eckdaten zum Wahlsonntag – und so begleiten wir Sie und Schaffhausen durch den Marathon
Am Sonntag entscheidet das Schaffhauser Stimmvolk an der Urne über seine Vertreter in Bundesbern.
Alle Artikel zu den National-und Ständeratswahlen finden Sie in unserem Dossier.
Der grosse Tag ist gekommen: Am Sonntag wählt die ganze Schweiz ihre National- und Ständeräte. In Schaffhausen werden je zwei Vertreter für die kleine und grosse Kammer gewählt.
Wen wählen wir?
Insgesamt sind vier Plätze zu vergeben: zwei Sitze in der kleinen Kammer, dem Ständerat, und zwei Sitze im Nationalrat, der grossen Kammer des Schweizer Parlaments. Der Wahlkampf in Schaffhausen war trotz vieler Krisen rund um die Schweiz relativ ruhig. Die Ausgangslage generell auch nicht anders als vor vier Jahren.
Für den Ständerat treten dieses Jahr wiederum die beiden bisherigen Vertreter an: Thomas Minder (parteilos) und Hannes Germann (SVP). Die Herausforderer kommen wie bei den letzten Wahlen aus der SP und aus der FDP.
Mit Simon Stocker ist ein ehemaliges Mitglied der AL für die Sozialdemokraten ins Rennen gestiegen. Der ehemalige Stadtrat genoss in der Stadt Sympathien bis in die politische Mitte. Stockers Wahlkampfbudget war das höchste aller Kandidierenden, die Wahl wäre aber doch eine Überraschung.
Für die Liberalen ist Nina Schärrer angetreten. Die Kommunikationsfachfrau hat zwar keine Erfahrung in einem politischen Amt, versuchte aber mit Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausserhalb der klassischen wirtschaftsliberalen Kreise zu punkten.
Die dritte Herausforderin ist die Junge Grüne Lisa Brühlmann. Die Studentin ist die klare Aussenseiterin, jedoch mit ihren 26 Jahren die neue Polit-Generation, die in den nächsten Jahren noch für Ämter im und ausserhalb des Kantons infrage kommen wird.
Im Kampf um die beiden Sitze im Nationalrat stellen sich alle etablierten Parteien zur Wahl. Insgesamt haben 20 Parteien Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt. Die Bisherigen erhalten Konkurrenz von 36 Personen. Einen Sitz zu verteidigen haben die SP und die SVP. Mit der Sozialdemokratin Martina Munz und dem SVPler Thomas Hurter treten zwei erfahrene Bisherige an.
Wie wird gewählt?
Nationalrat: Die Nationalräte werden in der Schweiz seit 1919 mit dem Proporzverfahren gewählt. Dabei werden die zu vergebenden Mandate im Verhältnis der Stimmen, die für die einzelnen Listen abgegeben wurden, auf die Listen verteilt Man wählt also nicht direkt Kandidierende, sondern Listen. Der Vorteil dieses Wahlsystems gegenüber der Mehrheitswahl (siehe Ständerat) ist, dass auch kleinere Parteien mit ihren Listen Einzug ins Parlament erhalten. Da in Schaffhausen nur zwei Nationalräte gewählt werden können, ist der Einfluss des Verfahrens im Vergleich zu anderen Kantonen aber sehr klein.
Bei der diesjährigen Wahl stehen im Kanton Schaffhausen 20 Listen zur Auswahl. SVP und FDP treten mit mehreren Listen an: Die Liberalen schicken vier Listen ins Rennen, die SVP hat neben ihrer Hauptliste drei weitere Listen. Das sind insgesamt 5 Listen mehr als bei den Wahlen 2019.
Ständerat: Der Ständerat wird mit dem Majorzverfahren gewählt. Das grosse Rechnen vor der Resultatbekanntgabe fällt also weg. In Schaffhausen gelten die zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen als gewählt. Im ersten Wahlgang muss das absolute Mehr erreicht werden.
Wann dürfen wir die Resultate erwarten?
Die Urnen schliessen um 11 Uhr. Dann wird ausgezählt. Nur fünf Kandidaten und ein einfaches Wahlsystem. Die Resultate der Ständeratswahl sollen, wenn alles nach Plan läuft, zwischen um 13.30 und 14 Uhr verkündet werden, wie die Staatskanzlei mitteilt.
Etwas länger gedulden muss man sich bei der Nationalratswahl. Nach einer Schätzung der Staatskanzelei werden wir zwischen 17 und 17.30 Uhr wissen, wer uns die nächsten vier Jahre im Nationalrat vertritt.
Zwischenresultate zu den Nationalratswahlen gibt es um 15 Uhr sowie um 16 Uhr. Dann werden jeweils die bis dahin vollständig ausgezählten Gemeinden und die Wähleranteile pro Partei bekannt gegeben.