Kantonsrat schliesst Gesetzeslücke bei der Berufsbildung
Der Kantonsrat klärt an seiner Sitzung am Montag, wie die Kommissionen nach der Auflösung der AL aussehen sollen. Zudem könnte die Umstellung auf einen digitalen Ratsbetrieb zu reden geben.
Der Fachkräftemangel in der Pflege und in technischen Berufen macht erfinderisch: So könnte man die gängige Praxis im Kanton Schaffhausen beschreiben. Denn für Studierende höherer Fachschulen übernimmt der Kanton einen grossen Teil der Kosten, übrig bleiben für Pflegeausbildung 800 Franken oder 4500 Franken für die HF Technik. Davon profitieren sowohl im Inland wohnhafte Studierende als auch ausländische. Für Letzteres gab es bis gestern aber keine gesetzliche Grundlage.
Der Kantonsrat hat diese Gesetzeslücke nun geschlossen. Von links bis rechts waren sich die Parlamentarier einig, dass diese bereits gelebte Praxis legalisiert werden sollte. Finanziell würde die Unterstützung der ausländischen Studierenden nicht ins Gewicht fallen, sagte etwa Regula Salathé (EVP).
Bevor der Rat der Gesetzesrevision deutlich zustimmte, stellte Roland Müller (Grüne) den Antrag, die Studiengebühr auf 800 Franken festzulegen. Der Antrag war aber chancenlos. (dmu)
Der Kantonsrat hat ohne Gegenstimmen der Einführung eines elektronischen Ratsinformationssystems zugestimmt. Beim System handelt es sich um eine Standardlösung. Die externen einmaligen Investitionskosten für die Implementierung des Systems belaufen sich auf 50'000 Franken. Darin eingeschlossen sind die Kosten für die Schulungen der Ratsmitglieder. Die jährlich wiederkehrenden Kosten belaufen sich auf 20'000 Franken. Die Stadt Schaffhausen arbeitet bereits mit dem ausgewählten Produkt «Axioma-Sitzungsmanagement». Auch nach der Einführung werden auf Wunsch die Ratsdokumente in Papierform versandt. (rli)
Das Parlament hat heute Montag den Vorschlag des Büros des Kantonsrats betreffend Sitzverteilung in Kommissionen diskutiert – dies im Zuge der Auflösung der AL Schaffhausen. Das Parlament hat folgende Anträgen des Kantonsratsbüros zugestimmt:
- Die Grüne-Junge-Grüne-Fraktion erhält in der Geschäftskommission einen Sitz zugunsten der neu übervertretenen SP.
- Die GLP-EVP-Fraktion erhält in der Justizkommission einen Sitz zulasten der Grüne-Junge-Grüne-Fraktion.
Maurus Pfalzgraf (Junge Grüne) wurde als still gewählt erklärt für die GPK. Er ersetzt den zurückgetretenen Matthias Frick (SP). Mayowa Alaye (GLP) wurde als still gewählt erklärt für die Justizkommission. Sie ersetzt den zurückgetretenen Marco Passafaro (SP). Damit wird der neue Verteilschlüssel in diesen beiden ständigen Kommissionen umgesetzt.
Den Antrag, dass in der Kommission für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit (GrüZ) die SP-Fraktion einen zusätzlichen Sitz zulasten der SVP erhält, lehnte die Parlamentsmehrheit ab. Der neue Verteilschlüssel gilt hier erst, wenn es zu einem Rücktritt oder Neuwahlen kommt. (rli)