Polizei durchsucht mehrere Wohnungen in Singen, Gottmadingen und Rielasingen
In Singen, Gottmadingen und Rielasingen haben Angehörige der deutschen Verkehrspolizei am Donnerstagmorgen mit Durchsuchungsbeschlüssen des Amtsgerichts Konstanz insgesamt acht Wohnungen durchsucht. Wie das Polizeipräsidium Konstanz in einer Mitteilung weiter schreibt, ist der Grund dieser Hausdurchsuchungen, dass die Staatsanwaltschaft Konstanz insgesamt elf Verdächtigen im Alter zwischen 18 und 57 Jahren «gewerbsmässige Urkundenfälschungen» vorwirft.
Auffälliger Anstieg von Nummerndiebstählen
Schon seit Monaten seien in der Region Singen die Diebstähle von Autonummern an geparkten Fahrzeugen signifikant angestiegen. Die Auswertungen der Polizei hierzu ergaben, dass vornehmlich im Bereich der Singener Südstadt jeweils die hinteren Nummernschilder mit dem Zulassungssiegel und dem Stempel der fälligen Hauptuntersuchung gestohlen wurden. Parallel dazu ergaben sich durch die Ermittlungen der Verkehrsspezialisten der Polizei aus Mühlhausen-Ehingen Hinweise, wonach auch Zulassungsbescheinigungen mit einem Druck oder falschen Stempel manipuliert worden waren. Damit konnten Autofahrer, die in eine Kontrolle kamen, eine durchgeführte Hauptuntersuchung ihres Autos vortäuschen, obwohl das Fahrzeug überhaupt nicht von einem sachverständigen Prüfer begutachtet worden war.
Bislang fünf «frisierte» Schilder bekannt
Bislang sind der Verkehrspolizei fünf Fahrzeuge bekannt, die so «frisiert» wurden, steht es in der Mitteilung weiter. Unter Umständen seien sie mit erheblichen Mängeln auf der Strasse unterwegs. Genauere Untersuchungen dahingehend dauern aber noch an. Bei der Durchsuchung am Donnerstagmorgen gegen 6 Uhr habe die Verkehrspolizei über 70 Beamte eingesetzt.
Die Polizisten stellten mehrere Mobiltelefone, Laptops, Drucker und andere elektronische Speichermedien sicher, die nun ausgewertet werden. Zudem wurde ein Bargeldbetrag in vierstelliger Höhe, sowie weitere verdächtige Gegenstände sichergestellt, deren Besitzverhältnisse noch geklärt werden müssen. Die Beschuldigten, die zum Teil auch unbescholten waren, kamen alle wieder auf freien Fuss, weil sie einen festen Wohnsitz haben. Wie viele Fälle den Verdächtigen letztendlich nachgewiesen kann, ist noch unklar. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und Polizei werden voraussichtlich noch mehrere Wochen andauern. (eku)