Schaffhauser Leichtathletik-Nachwuchs befand sich im Medaillenrausch
Drei Schaffhauser Leichtathleten gewannen an den Nachwuchs-Schweizer-Meisterschaften gleich zwei Medaillen. Mit zwei goldenen Auszeichnungen war Nick Rüegg der erfolgreichste.
Es gehört zu den Seltenheiten an Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften: ein Double. Nur gerade elf Athleten unter mehreren Hundert Startern schafften einen zweifachen Goldmedaillengewinn. Zu ihnen zählt auch der Diessenhofer Nick Rüegg. An den U-16/U-18-Schweizer-Meisterschaften in Frauenfeld siegte der Athlet des Leichtathletik Clubs Schaffhausen (LCS) zuerst souverän in seiner Spezialdisziplin, den 110 Meter Hürden. Nur wenig danach sprintete er auch über 200 Meter der Konkurrenz davon. Entsprechend zufrieden zeigte sich Rüegg nach dem Rennen. «Ich bin nahe an meine persönlichen Bestleistungen gekommen», sagte er. Im Hinblick auf den noch bevorstehenden internationalen Einsatz an den Olympischen Spielen der Jugend in Buenos Aires (Argentinien) konnte Rüegg positive Energie tanken. «Ich werde einen Monat lang nochmals alles investieren», so seine Ansage.
«Es wäre wohl noch höher gegangen, aber nachdem die Entscheidung gefallen war, befand ich mich nicht mehr im Wettkampfmodus.»
Enrico Güntert, SM-Medaillengewinner
Von den U-20/U-23-Meisterschaften, die in Aarau stattfanden, brachten zwei LCS-Starter gleich vier Medaillen nach Hause. So war es Enrico Güntert, der am Samstag für die erste Schaffhauser Medaille sorgte. Und zwar mit einer eindrücklichen Leistung: Im Hochsprung übersprang er 2,02 Meter und knackte als einziger Athlet die Zwei-Meter-Marke. Die logische Folge: Güntert sicherte sich Gold – und konnte sich eine neue persönliche Bestleistung notieren lassen. «Ich konnte meinen besten Hochsprungwettkampf zeigen», so ein glücklicher Güntert. «Es wäre wohl noch höher gegangen, aber nachdem die Entscheidung gefallen war, befand ich mich nicht mehr im Wettkampfmodus.»
Den Fokus nochmals finden konnte Güntert tags darauf im Weitsprungwettkampf. Dabei zeigte sich aber sein Trainingsrückstand, den er sich aufgrund einer Verletzung eingehandelt hatte. Mit 7,01 Meter blieb er hinter seiner Bestweite zurück. «Ich wollte deutlich weiter springen», so Güntert. Gleichwohl schaffte der Büsinger den Sprung aufs Podest: Er gewann die Bronzemedaille. «Darüber bin ich natürlich sehr glücklich.»
Freude über gute Leistungen
Die Dritte im Bunde der Medaillengewinner ist Lydia Boll. Die Siebenkämpferin zeigte nach einer langen Saison, dass sie auch mit den besten Spezialistinnen mitmischen kann. Boll sprang im Weitsprungwettkampf auf den dritten Platz und klassierte sich über 100 Meter Hürden ebenfalls im Bronzerang. Zudem verpasste sie im Speerwurf das Podest nur um vier Zentimeter. Mit klarer neuen Bestleistung (44,39 m) wurde sie hinter zwei EM-Starterinnen Vierte.
«Hätte ich damit eine Medaille geholt, wäre das die tollste Leistung gewesen», so Boll. «Rückblickend freut mich aber am meisten, dass ich mein Leistungsvermögen abrufen konnte.»